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Apostolisches Schreiben 'Evangelium Gaudium'

Datum: Dienstag, der 26. November 2013 @ 15:13:47 Thema: Deutsche Politik Infos

In einem apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" ruft der Papst zum Kampf gegen Armut auf - und plädiert für eine Reform der Kirche "auf allen Ebenen". Dort kritisiert er die "Tyrannei des Marktes" und ruft die Kirche, aber auch die Mächtigen der Welt auf, gegen Armut und Ungleichheit zu kämpfen. Das herrschende ökonomische System sei "in der Wurzel ungerecht" und "diese Wirtschaft tötet“ betont er eindringlich. Es sei unglaublich, dass niemand sich darüber aufrege, wenn ein alter Mann auf der Straße erfriere, "während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht". Und darum forderte Franziskus von Politikern, sie müssten ihren Bürgern "eine würdige Arbeit, Bildung und Gesundheitsfürsorge" garantieren.
Der Papst übte sich in Kapitalismus-Kritik ganz in der Tradition der Befreiungstheologen. Längst gehe es nicht mehr nur um das Phänomen der Ausbeutung und der Unterdrückung, sondern um eine Kultur der Ausschließung derer aus der Gesellschaft, die nicht genug leisten. "Der Mensch an sich wird wie ein Konsumgut betrachtet, das man gebrauchen und dann wegwerfen kann. Wir haben die 'Wegwerfkultur' eingeführt, die sogar gefördert wird."
Heftig protestierte der Papst auch gegen Verschwendung und ungerecht verteilte Mittel: "Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit."
Franziskus zeigt sich auch zu einer Reform seines Amtes bereit. Er sei offen für Vorschläge, wie das Papstamt stärker an die von Jesus Christus gewollte Bedeutung und die heutigen Notwendigkeiten der Evangelisierung angepasst werden könne, sagte er und "Jesus soll aus den langweiligen Schablonen befreit werden, in die wir ihn gepackt haben."
Kommentar:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun“, zitiert Leo Tolstoi in seinem KALENDER DER WEISHEIT aus der Bergpredigt und kommentiert dazu: „Das moralische Gesetz ist offensichtlich und klar, dass es sogar für diejenigen, die es nicht kennen, keine Entschuldigung für Übertretungen gibt. Es bleibt ihnen nur eins: ihren Verstand zu leugnen, und genau das tun sie.“ Wer also Verstand hat, sich seiner selbst bewusst ist kann darf und will nicht anders als in seinem Tun diesem grundlegenden moralischen Gebot der Zwischenmenschlichkeit zu entsprechen.
Die Frage, wer Jesus von Nazareth war, ist von je her eine große Herausforderung, besonders in Epochen der Geschichte, in denen sich das gesellschaftliche Leben der Menschen beinahe vollständig verändern muss. Alles was man von ihm weiß, ob über seinen Lebens- und Leidensweg oder seine Lebensanschauungen, stellt immer wieder alle Lebensgewohnheiten der Menschen in Frage und fordert zu neuen Sichtweisen auf. Jesus verkündet seine Erfahrung einer Welt des Geistes und stellt dadurch immer aufs Neue die Vorstellungen der Menschen von einer schlechten beziehungsweise besseren Welt auf die Probe. Er fordert damit auch immer wieder auf darüber nachzudenken ob die Wirklichkeit nicht doch anders sein könnte als man sie jeweils erlebt. Die von Jesus verkündete moralische Maxime, man solle den Menschen das tun, von dem man wünscht, dass man es von ihnen getan bekommt, ist wahrhaftig überzeugend.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com


In einem apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" ruft der Papst zum Kampf gegen Armut auf - und plädiert für eine Reform der Kirche "auf allen Ebenen". Dort kritisiert er die "Tyrannei des Marktes" und ruft die Kirche, aber auch die Mächtigen der Welt auf, gegen Armut und Ungleichheit zu kämpfen. Das herrschende ökonomische System sei "in der Wurzel ungerecht" und "diese Wirtschaft tötet“ betont er eindringlich. Es sei unglaublich, dass niemand sich darüber aufrege, wenn ein alter Mann auf der Straße erfriere, "während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht". Und darum forderte Franziskus von Politikern, sie müssten ihren Bürgern "eine würdige Arbeit, Bildung und Gesundheitsfürsorge" garantieren.
Der Papst übte sich in Kapitalismus-Kritik ganz in der Tradition der Befreiungstheologen. Längst gehe es nicht mehr nur um das Phänomen der Ausbeutung und der Unterdrückung, sondern um eine Kultur der Ausschließung derer aus der Gesellschaft, die nicht genug leisten. "Der Mensch an sich wird wie ein Konsumgut betrachtet, das man gebrauchen und dann wegwerfen kann. Wir haben die 'Wegwerfkultur' eingeführt, die sogar gefördert wird."
Heftig protestierte der Papst auch gegen Verschwendung und ungerecht verteilte Mittel: "Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit."
Franziskus zeigt sich auch zu einer Reform seines Amtes bereit. Er sei offen für Vorschläge, wie das Papstamt stärker an die von Jesus Christus gewollte Bedeutung und die heutigen Notwendigkeiten der Evangelisierung angepasst werden könne, sagte er und "Jesus soll aus den langweiligen Schablonen befreit werden, in die wir ihn gepackt haben."
Kommentar:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun“, zitiert Leo Tolstoi in seinem KALENDER DER WEISHEIT aus der Bergpredigt und kommentiert dazu: „Das moralische Gesetz ist offensichtlich und klar, dass es sogar für diejenigen, die es nicht kennen, keine Entschuldigung für Übertretungen gibt. Es bleibt ihnen nur eins: ihren Verstand zu leugnen, und genau das tun sie.“ Wer also Verstand hat, sich seiner selbst bewusst ist kann darf und will nicht anders als in seinem Tun diesem grundlegenden moralischen Gebot der Zwischenmenschlichkeit zu entsprechen.
Die Frage, wer Jesus von Nazareth war, ist von je her eine große Herausforderung, besonders in Epochen der Geschichte, in denen sich das gesellschaftliche Leben der Menschen beinahe vollständig verändern muss. Alles was man von ihm weiß, ob über seinen Lebens- und Leidensweg oder seine Lebensanschauungen, stellt immer wieder alle Lebensgewohnheiten der Menschen in Frage und fordert zu neuen Sichtweisen auf. Jesus verkündet seine Erfahrung einer Welt des Geistes und stellt dadurch immer aufs Neue die Vorstellungen der Menschen von einer schlechten beziehungsweise besseren Welt auf die Probe. Er fordert damit auch immer wieder auf darüber nachzudenken ob die Wirklichkeit nicht doch anders sein könnte als man sie jeweils erlebt. Die von Jesus verkündete moralische Maxime, man solle den Menschen das tun, von dem man wünscht, dass man es von ihnen getan bekommt, ist wahrhaftig überzeugend.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com






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