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Mindener Tageblatt: Kommentar zur Euro-Debatte / Westerwelle hat Recht!

Datum: Mittwoch, der 08. August 2012 @ 14:26:03 Thema: Deutsche Politik Infos

Minden (ots) - Außenminister Guido Westerwelle hat sich rargemacht in der öffentlichen Wahrnehmung - ob ganz freiwillig, darf bezweifelt werden.

Doch soeben hat er sich mit einem Ordnungsruf zu Wort gemeldet, der breitere Beachtung verdient. Seine Mahnung zur Mäßigung in der Euro-Debatte kommt zur rechten Zeit: die immer schrilleren Töne gegen südeuropäische Schuldensünder und andere Bösewichter - zuletzt aus der CSU, durchaus aber auch aus einigen liberalen Ecken - sind geeignet, das europäische Klima endgültig zu vergiften.

Im Lande selbst, erst recht aber auch bei unseren europäischen Partnern. Wo umgekehrt ähnlich Unverantwortliches zu beobachten ist.

Natürlich ist darüber zu reden, wie Europa mit seinen finanzpolitischen Problemen fertig wird. Natürlich ist darüber zu streiten, wie weit Solidarität zu gehen hat. Natürlich ist zu diskutieren, welchen Spielraum Regierungen und Parlamente haben dürfen oder müssen. Und selbstverständlich muss darüber gerechtet werden, wer für wen oder was haften sollte oder auch ganz bestimmt nicht.

Wer all dies jedoch ausschließlich unter innenpolitischem Blickwinkel veranstaltet, dabei auf die Stammtische, Boulevard-Schlagzeilen und den nächsten Wahltermin schielend, der versündigt sich nicht nur an Europas Zukunft. Sondern auch an der des eigenen Landes.

Markige inländische Ausschluss- oder Ausstiegsszenarien sind ebenso ungeeignete Debattenbeiträge wie das Erpresserische streifende Solidaritätseinforderungen von außerhalb.

Die europäische Einigung, man kann es nicht oft genug wiederholen, ist ein kostbares Gut. Sie steht im Pulverdampf der aktuellen Schuldenkrise unter schwererem Beschuss, als die langjährige Gewöhnung an Brüsseler Nachtsitzungen wegen vergleichsweise läppischer Krämerkonflikte wohl wahrzunehmen erlaubt.

Doch ist die Gefahr inzwischen unübersehbar: Dass Europa zerredet wird - von Dampfplauderern, Zündlern, Hasardeuren, Defätisten. Westerwelle hat Recht: Wir müssen aufpassen.

Pressekontakt:

Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/71694/2302732/mindener_tageblatt/mail


Minden (ots) - Außenminister Guido Westerwelle hat sich rargemacht in der öffentlichen Wahrnehmung - ob ganz freiwillig, darf bezweifelt werden.

Doch soeben hat er sich mit einem Ordnungsruf zu Wort gemeldet, der breitere Beachtung verdient. Seine Mahnung zur Mäßigung in der Euro-Debatte kommt zur rechten Zeit: die immer schrilleren Töne gegen südeuropäische Schuldensünder und andere Bösewichter - zuletzt aus der CSU, durchaus aber auch aus einigen liberalen Ecken - sind geeignet, das europäische Klima endgültig zu vergiften.

Im Lande selbst, erst recht aber auch bei unseren europäischen Partnern. Wo umgekehrt ähnlich Unverantwortliches zu beobachten ist.

Natürlich ist darüber zu reden, wie Europa mit seinen finanzpolitischen Problemen fertig wird. Natürlich ist darüber zu streiten, wie weit Solidarität zu gehen hat. Natürlich ist zu diskutieren, welchen Spielraum Regierungen und Parlamente haben dürfen oder müssen. Und selbstverständlich muss darüber gerechtet werden, wer für wen oder was haften sollte oder auch ganz bestimmt nicht.

Wer all dies jedoch ausschließlich unter innenpolitischem Blickwinkel veranstaltet, dabei auf die Stammtische, Boulevard-Schlagzeilen und den nächsten Wahltermin schielend, der versündigt sich nicht nur an Europas Zukunft. Sondern auch an der des eigenen Landes.

Markige inländische Ausschluss- oder Ausstiegsszenarien sind ebenso ungeeignete Debattenbeiträge wie das Erpresserische streifende Solidaritätseinforderungen von außerhalb.

Die europäische Einigung, man kann es nicht oft genug wiederholen, ist ein kostbares Gut. Sie steht im Pulverdampf der aktuellen Schuldenkrise unter schwererem Beschuss, als die langjährige Gewöhnung an Brüsseler Nachtsitzungen wegen vergleichsweise läppischer Krämerkonflikte wohl wahrzunehmen erlaubt.

Doch ist die Gefahr inzwischen unübersehbar: Dass Europa zerredet wird - von Dampfplauderern, Zündlern, Hasardeuren, Defätisten. Westerwelle hat Recht: Wir müssen aufpassen.

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Mindener Tageblatt
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Telefon: (0571) 882-/-248
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