Zur Startseite von Deutsche-Politik-News.de



Mindener Tageblatt: Kommentar zur Nominierung Steinbücks durch den SPD-Vorstand / Marathon mit Risiken!

Datum: Dienstag, der 02. Oktober 2012 @ 12:32:24 Thema: Deutsche Politik Infos

Minden (ots) - Die ersten Hürden sind gemeistert. Nachdem die längst zur Schimäre gewordene SPD-Troika am Freitag Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten ausgerufen hat, konnte er am Wochenende zunächst seine Funktionärstauglichkeit auf dem NRW-Landesparteitag testen, bevor ihn ... der SPD-Vorstand nominierte.

Immerhin einstimmig, was gleich für alle Anlass war, sich selbst und die Einheit der Partei zu feiern.

Wie weit es tatsächlich damit her ist, kann aus dem Ergebnis allerdings kaum herausgelesen werden: Jedem einzelnen Abstimmungsteilnehmer war klar, dass schon mit der ersten Gegenstimme die interne Demontage des Kandidaten begonnen hätte.

So wird sich mancher zähneknirschend der Parteiräson gefügt haben, dem schon Böses schwante bei Steinbrücks in Münster erhobener Forderung nach "Beinfreiheit".

Dass die Sozialdemokraten intern weiterhin massives Konfliktpotenzial aus dem Weg zu räumen haben, zeigte die anschließende weitere Vertagung des Rentenkonzepts. Hier liegen die schon vom Parteivorsitzenden Gabriel gegenüber den eigenen großkoalitionären Reformbeschlüssen weichgespülten Vorstellungen immer noch meilenweit von denen des linken Flügels entfernt.

Heraus kommen kann trotz aller Arbeitskreis-Kreativität eigentlich nur ein weiterer Kompromiss hin zu mehr steuer- oder beitragsfinanzierter "Gerechtigkeit", das den linken Positionen entgegenkommt.

Wie ein Kandidat Steinbrück das im Wahlkampf als staatsmännische Weisheit des Finanzfachmanns verkaufen will, dürfte nur eine der spannenden Herausforderungen des anstehenden Dauerwahlkampfs von gut einem Jahr Dauer werden - für den Kandidaten wie für seine Partei gleichermaßen.

Überhaupt ist nun zwar die Kandidatenfrage entschieden, damit aber auch der Wahlkampf endgültig eröffnet. Es wird also ein Marathon-Wettstreit werden, bei dem noch viel passieren kann. Nicht zuletzt, dass es dem Bürger am Ende zuviel wird an Wahlkämpferei.

Pressekontakt:

Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/71694/2336082/mindener_tageblatt/mail


Minden (ots) - Die ersten Hürden sind gemeistert. Nachdem die längst zur Schimäre gewordene SPD-Troika am Freitag Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten ausgerufen hat, konnte er am Wochenende zunächst seine Funktionärstauglichkeit auf dem NRW-Landesparteitag testen, bevor ihn ... der SPD-Vorstand nominierte.

Immerhin einstimmig, was gleich für alle Anlass war, sich selbst und die Einheit der Partei zu feiern.

Wie weit es tatsächlich damit her ist, kann aus dem Ergebnis allerdings kaum herausgelesen werden: Jedem einzelnen Abstimmungsteilnehmer war klar, dass schon mit der ersten Gegenstimme die interne Demontage des Kandidaten begonnen hätte.

So wird sich mancher zähneknirschend der Parteiräson gefügt haben, dem schon Böses schwante bei Steinbrücks in Münster erhobener Forderung nach "Beinfreiheit".

Dass die Sozialdemokraten intern weiterhin massives Konfliktpotenzial aus dem Weg zu räumen haben, zeigte die anschließende weitere Vertagung des Rentenkonzepts. Hier liegen die schon vom Parteivorsitzenden Gabriel gegenüber den eigenen großkoalitionären Reformbeschlüssen weichgespülten Vorstellungen immer noch meilenweit von denen des linken Flügels entfernt.

Heraus kommen kann trotz aller Arbeitskreis-Kreativität eigentlich nur ein weiterer Kompromiss hin zu mehr steuer- oder beitragsfinanzierter "Gerechtigkeit", das den linken Positionen entgegenkommt.

Wie ein Kandidat Steinbrück das im Wahlkampf als staatsmännische Weisheit des Finanzfachmanns verkaufen will, dürfte nur eine der spannenden Herausforderungen des anstehenden Dauerwahlkampfs von gut einem Jahr Dauer werden - für den Kandidaten wie für seine Partei gleichermaßen.

Überhaupt ist nun zwar die Kandidatenfrage entschieden, damit aber auch der Wahlkampf endgültig eröffnet. Es wird also ein Marathon-Wettstreit werden, bei dem noch viel passieren kann. Nicht zuletzt, dass es dem Bürger am Ende zuviel wird an Wahlkämpferei.

Pressekontakt:

Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de

Weiter zum Originaltext: http://www.presseportal.de/pm/71694/2336082/mindener_tageblatt/mail






Dieser Artikel kommt von Deutsche-Politik-News.de: Nachrichten zu Politik, Wirtschaft, Kultur / Deutschland & Welt
https://www.deutsche-politik-news.de

Die URL für diesen Artikel ist:
https://www.deutsche-politik-news.de/modules.php?name=News&file=article&sid=168136