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Allgemeine Zeitung Mainz: Handschuhfach - Kommentar zum Drohnen-Ausschuss: Kann man diese Darstellung glauben?

Datum: Mittwoch, der 31. Juli 2013 @ 20:16:03 Thema: Deutsche Politik Infos

Mainz (ots) - Haben Sie in letzter Zeit ins Handschuhfach geschaut?

Sie sollten das unbedingt tun. Es könnte nämlich sein, dass darin eine Hunderte von Millionen Euro schwere Rechnung liegt.

Wenn Sie sich jetzt fragen, was mit diesem Ratschlag gemeint ist, wenden Sie sich zwecks Aufklärung bitte vertrauensvoll an Verteidigungs-Staatssekretär Stéphane Beemelmans, der gestern im Drohnen-Untersuchungsausschuss zu Protokoll gab, beim Aushandeln des nächsten Vertrages werde man - auf der Suche nach für eine Risikoabwägung notwendigen Dokumenten - "zuerst im Handschuhfach" nachschauen.

Und nun ohne Ironie: Wenn diese Formulierung den ganzen Ernst aufzeigt, mit dem an zuständiger Stelle einer der teuersten Beschaffungs-Skandale der Bundeswehr aufgearbeitet wird, dann gute Nacht.

Beemelmans nahm gestern immerhin die Verantwortung für das Drohnen-Debakel auf sich und entlastete Minister de Maizière (CDU).

Seine Erzählung lief ungefähr so: Seit 2001 waren die Risiken den SPD-Ministern Scharping und Jung bekannt. Danach wurde alles zunehmend unklar, die CDU-Minister Jung und Guttenberg führten das Projekt aber fort.

2012 war wieder klar, dass uns die pannenbehafteten Flugobjekte deutlich teurer kommen könnten als geplant. Aber nur für den Staatssekretär, nicht mehr für den Guttenberg-Nachfolger de Maizière.

Kann man diese Darstellung glauben? Letztlich ist völlig egal, wie man sie deutet.

Denn: Entweder hat man es in Berlin mit leitendem Personal zu tun, das teure Projekte nicht im Griff hat. Oder - Stichwort Handschuhfach - mit Hasardeuren.

Vor diesem Hintergrund kann de Maizière so oder so nur noch die Kanzlerin Schutz gewähren, deren Handschrift Beemelmans Auftritt unübersehbar geprägt hat.

Pressekontakt:

Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/65597/2525029/allgemeine_zeitung_mainz/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Mainz (ots) - Haben Sie in letzter Zeit ins Handschuhfach geschaut?

Sie sollten das unbedingt tun. Es könnte nämlich sein, dass darin eine Hunderte von Millionen Euro schwere Rechnung liegt.

Wenn Sie sich jetzt fragen, was mit diesem Ratschlag gemeint ist, wenden Sie sich zwecks Aufklärung bitte vertrauensvoll an Verteidigungs-Staatssekretär Stéphane Beemelmans, der gestern im Drohnen-Untersuchungsausschuss zu Protokoll gab, beim Aushandeln des nächsten Vertrages werde man - auf der Suche nach für eine Risikoabwägung notwendigen Dokumenten - "zuerst im Handschuhfach" nachschauen.

Und nun ohne Ironie: Wenn diese Formulierung den ganzen Ernst aufzeigt, mit dem an zuständiger Stelle einer der teuersten Beschaffungs-Skandale der Bundeswehr aufgearbeitet wird, dann gute Nacht.

Beemelmans nahm gestern immerhin die Verantwortung für das Drohnen-Debakel auf sich und entlastete Minister de Maizière (CDU).

Seine Erzählung lief ungefähr so: Seit 2001 waren die Risiken den SPD-Ministern Scharping und Jung bekannt. Danach wurde alles zunehmend unklar, die CDU-Minister Jung und Guttenberg führten das Projekt aber fort.

2012 war wieder klar, dass uns die pannenbehafteten Flugobjekte deutlich teurer kommen könnten als geplant. Aber nur für den Staatssekretär, nicht mehr für den Guttenberg-Nachfolger de Maizière.

Kann man diese Darstellung glauben? Letztlich ist völlig egal, wie man sie deutet.

Denn: Entweder hat man es in Berlin mit leitendem Personal zu tun, das teure Projekte nicht im Griff hat. Oder - Stichwort Handschuhfach - mit Hasardeuren.

Vor diesem Hintergrund kann de Maizière so oder so nur noch die Kanzlerin Schutz gewähren, deren Handschrift Beemelmans Auftritt unübersehbar geprägt hat.

Pressekontakt:

Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/65597/2525029/allgemeine_zeitung_mainz/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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