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Westfalenpost zum Fall Edathy: Dringender ist die Auseinandersetzung mit dem Vorgehen der Staatsanwaltschaft!

Datum: Mittwoch, der 19. Februar 2014 @ 23:07:30 Thema: Deutsche Politik Infos

Hagen (ots) - Schärfere Gesetze, härtere Strafen, klarere Regeln - das sind die üblichen Forderungen, wenn Skandale hochkochen.

So ist es nicht verwunderlich, dass jetzt entsprechende Wortmeldungen die Affäre um die vom SPD-Politiker Edathy bestellten Kinder-Nacktfotos begleiten.

Verständlich ist das: Wer sich von solchen Bildern sexuell erregen lässt, erregt seinerseits Abscheu. Wie kann das völlig legal sein?

Schon der Begriff Kinderpornografie führt in die Irre, weil er eine Verwandtschaft zur "normalen" Pornografie suggeriert.

Doch die ist nicht vorhanden. Bildmaterial von Sex mit Kindern ist immer Resultat eines schweren Missbrauchs.

Das lässt sich nicht in eine Schublade stecken mit Nackedei-Strandfotos. Die sind harmlos. Zumindest, so lange sie nicht verkauft werden. Hier wäre ein Ansatzpunkt für eine gesetzliche Neuregelung.

Aber Vorsicht: Abweichende sexuelle Neigungen dürfen nicht kriminalisiert werden, wenn niemand geschädigt wird.

Und eine neue Prüderie wäre im Land der Freikörperkultur auch nicht wünschenswert. Deshalb empfiehlt es sich abzuwarten, bis sich die Aufregung gelegt hat.

Dringender ist die Auseinandersetzung mit dem Vorgehen der Staatsanwaltschaft.

Eine Hausdurchsuchung damit zu begründen, dass Käufer legaler Bilder oft auch illegale besäßen, klingt wie: Wer in der Apotheke Aspirin kauft, hat erfahrungsgemäß manchmal Heroin im Haus.

Dann hält man die Aktion nicht geheim und erledigt Ruf und Karriere eines Menschen, der - so weit bekannt - nichts Verbotenes getan hat. Das ist völlig inakzeptabel.

Andererseits möchte man Sebastian Edathy wirklich nicht wieder im Bundestag sehen. So kommen sich Moralempfinden und Rechtskultur kompliziert in die Quere.

Dagegen wirkt so ein Koalitionskrach putzig.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58966/2667950/westfalenpost-westfalenpost-zum-fall-edathy von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Hagen (ots) - Schärfere Gesetze, härtere Strafen, klarere Regeln - das sind die üblichen Forderungen, wenn Skandale hochkochen.

So ist es nicht verwunderlich, dass jetzt entsprechende Wortmeldungen die Affäre um die vom SPD-Politiker Edathy bestellten Kinder-Nacktfotos begleiten.

Verständlich ist das: Wer sich von solchen Bildern sexuell erregen lässt, erregt seinerseits Abscheu. Wie kann das völlig legal sein?

Schon der Begriff Kinderpornografie führt in die Irre, weil er eine Verwandtschaft zur "normalen" Pornografie suggeriert.

Doch die ist nicht vorhanden. Bildmaterial von Sex mit Kindern ist immer Resultat eines schweren Missbrauchs.

Das lässt sich nicht in eine Schublade stecken mit Nackedei-Strandfotos. Die sind harmlos. Zumindest, so lange sie nicht verkauft werden. Hier wäre ein Ansatzpunkt für eine gesetzliche Neuregelung.

Aber Vorsicht: Abweichende sexuelle Neigungen dürfen nicht kriminalisiert werden, wenn niemand geschädigt wird.

Und eine neue Prüderie wäre im Land der Freikörperkultur auch nicht wünschenswert. Deshalb empfiehlt es sich abzuwarten, bis sich die Aufregung gelegt hat.

Dringender ist die Auseinandersetzung mit dem Vorgehen der Staatsanwaltschaft.

Eine Hausdurchsuchung damit zu begründen, dass Käufer legaler Bilder oft auch illegale besäßen, klingt wie: Wer in der Apotheke Aspirin kauft, hat erfahrungsgemäß manchmal Heroin im Haus.

Dann hält man die Aktion nicht geheim und erledigt Ruf und Karriere eines Menschen, der - so weit bekannt - nichts Verbotenes getan hat. Das ist völlig inakzeptabel.

Andererseits möchte man Sebastian Edathy wirklich nicht wieder im Bundestag sehen. So kommen sich Moralempfinden und Rechtskultur kompliziert in die Quere.

Dagegen wirkt so ein Koalitionskrach putzig.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/58966/2667950/westfalenpost-westfalenpost-zum-fall-edathy von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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