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Neue Westfälische (Bielefeld): Der nächste Blitzmarathon startet / Bürger sind keine Polizisten!

Datum: Dienstag, der 18. März 2014 @ 22:22:12 Thema: Deutsche Politik Infos

Bielefeld (ots) - Nordrhein-Westfalens InnenministerRalf Jäger(SPD) setzt seinen Kampf gegen die Raserei auf den Straßen unbeirrt fort.

Erneut wird mit einem hohen personellen und organisatorischen Aufwand an zahlreichen Stellen des Straßennetzes 24 Stunden lang nach Kraftfahrern gesucht, die zu schnell unterwegs sind.

Ein Thema, das richtig ist. Jedoch müssen Aufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen.

Zum Glück verzeichnete das Land NRW im Vorjahr mit 479 Verkehrstoten einen Tiefstwert seit 1953, als diese Statistik eingeführt wurde.

Gleichwohl ist zu schnelles Fahren nach wie vor Unfallursache Nummer eins. 150 Todesopfer waren im Vorjahr auf dieses Fehlverhalten am Steuer zurückzuführen.

Doch noch immer ist unter Experten umstritten, ob eher singuläre Aktionen wie der von Jäger eingeführte Blitzmarathon oder kontinuierliche Aufklärungs- und Messaktionen übers Jahr hinweg das Verhalten von Kraftfahrern nachhaltig positiv beeinflussen.

Die Polizeigewerkschaften sehen einen positiven Effekt, machen zugleich aber auf den erforderlichen hohen personellen Einsatz aufmerksam und fordern sogar mehr flächendeckende Kontrollen wie die sogenannte Section Control, ein Verfahren, bei dem auf einem bestimmten Straßenabschnitt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen wird.

So soll der Kontrolldruck auf technischem Wege dauerhaft erhöht werden.

Man habe nicht das Personal, überall zu blitzen, wo es nötig wäre, so die Gewerkschaft der Polizei in NRW. Last not least: Die Bürger können die Polizei nicht ersetzen.

Tipps, wo vor Kindergärten oder Grundschulen gerast wird, bekommen die örtlichen Beamten seit je. Die Bürgerbeteiligung beim Blitzmarathon ist gut gemeint, doch ob sie den Polizeibehörden einen substanziellen Erkenntnisgewinn bringt, ist eher fraglich.

Denn letztlich führt nicht so sehr das Beobachten anderer Verkehrsteilnehmer zu mehr Sicherheit auf den Straßen, sondern die kritische Selbstreflexion derer, die das Rasen nicht lassen können.

Oft ist hier Unbedachtheit der Grund. Und dagegen hilft in erster Linie kontinuierliche Aufklärung.

Der Blitzmarathon verpufft nach 24 Stunden.

matthias bungeroth

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/65487/2690985/neue-westfaelische-bielefeld-der-naechste-blitzmarathon-startet-buerger-sind-keine-polizisten von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Bielefeld (ots) - Nordrhein-Westfalens InnenministerRalf Jäger(SPD) setzt seinen Kampf gegen die Raserei auf den Straßen unbeirrt fort.

Erneut wird mit einem hohen personellen und organisatorischen Aufwand an zahlreichen Stellen des Straßennetzes 24 Stunden lang nach Kraftfahrern gesucht, die zu schnell unterwegs sind.

Ein Thema, das richtig ist. Jedoch müssen Aufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen.

Zum Glück verzeichnete das Land NRW im Vorjahr mit 479 Verkehrstoten einen Tiefstwert seit 1953, als diese Statistik eingeführt wurde.

Gleichwohl ist zu schnelles Fahren nach wie vor Unfallursache Nummer eins. 150 Todesopfer waren im Vorjahr auf dieses Fehlverhalten am Steuer zurückzuführen.

Doch noch immer ist unter Experten umstritten, ob eher singuläre Aktionen wie der von Jäger eingeführte Blitzmarathon oder kontinuierliche Aufklärungs- und Messaktionen übers Jahr hinweg das Verhalten von Kraftfahrern nachhaltig positiv beeinflussen.

Die Polizeigewerkschaften sehen einen positiven Effekt, machen zugleich aber auf den erforderlichen hohen personellen Einsatz aufmerksam und fordern sogar mehr flächendeckende Kontrollen wie die sogenannte Section Control, ein Verfahren, bei dem auf einem bestimmten Straßenabschnitt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen wird.

So soll der Kontrolldruck auf technischem Wege dauerhaft erhöht werden.

Man habe nicht das Personal, überall zu blitzen, wo es nötig wäre, so die Gewerkschaft der Polizei in NRW. Last not least: Die Bürger können die Polizei nicht ersetzen.

Tipps, wo vor Kindergärten oder Grundschulen gerast wird, bekommen die örtlichen Beamten seit je. Die Bürgerbeteiligung beim Blitzmarathon ist gut gemeint, doch ob sie den Polizeibehörden einen substanziellen Erkenntnisgewinn bringt, ist eher fraglich.

Denn letztlich führt nicht so sehr das Beobachten anderer Verkehrsteilnehmer zu mehr Sicherheit auf den Straßen, sondern die kritische Selbstreflexion derer, die das Rasen nicht lassen können.

Oft ist hier Unbedachtheit der Grund. Und dagegen hilft in erster Linie kontinuierliche Aufklärung.

Der Blitzmarathon verpufft nach 24 Stunden.

matthias bungeroth

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/65487/2690985/neue-westfaelische-bielefeld-der-naechste-blitzmarathon-startet-buerger-sind-keine-polizisten von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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