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Schwäbische Zeitung zu Kretschmann: Der Name der Regierung!

Datum: Donnerstag, der 07. August 2014 @ 14:25:59 Thema: Deutsche Politik Infos

Ravensburg (ots) - Man kann es drastisch formulieren: Hätte sich Winfried Kretschmann entschlossen, im Jahr 2016 nicht mehr anzutreten, könnten Grüne und Rote schon vor der Wahl einpacken.

Noch nie in der Geschichte Baden-Württembergs war eine Landesregierung in der öffentlichen Wahrnehmung so sehr an einen Namen gebunden wie dieses Bündnis aus Grünen und Sozialdemokraten.

Dem 66-jährigen Ministerpräsidenten ist die Hauptrolle eines - fast schon - Überlandesvaters zugefallen.

Dass sie ihm auf den Leib geschneidert sein würde, hat Kretschmann wahrscheinlich selber nicht ahnen können. Er füllt sie mittlerweile so aus, dass die ministeriellen Mitspieler oft wie Statisten wirken.

Selbst die nicht unerheblichen Start- und Dauerprobleme der Koalition - sei es Stuttgart 21, sei es die Bildungspolitik, sei es die Finanzpolitik - scheinen an diesem Moderator der Extraklasse abzuprallen.

Er will also noch einmal antreten und - vorbehaltlich stabiler Gesundheit - im Falle eines Wahlsiegs die volle Legislaturperiode durchhalten.

Was bedeutet das für Freund und Feind auf der politischen Bühne in Stuttgart?

Für die Grünen wird Winfried Kretschmann wohl ein Stimmenfänger sein. Wie der Koalitionspartner SPD dagegen seine Blässe ablegen und sich von der erdrückenden Popularität des Ministerpräsidenten emanzipieren kann, erscheint nach jetzigem Stand äußerst rätselhaft.

Der CDU dürfte das Phänomen Kretschmann in mehrfacher Hinsicht Kopfzerbrechen bereiten. Die Parteimitglieder müssen sich in wenigen Monaten für einen Spitzenkandidaten entscheiden.

Sollen sie einenGuido Wolfauf den Schild heben, dem man ebenfalls landesväterliche Qualitäten zutrauen würde - der es aber mit der Beliebtheit des Amtsinhabers noch lange nicht aufnehmen kann? Oder einen eher kühl und technokratisch wirkenden Routinier Thomas Strobl?

Wie auch immer die CDU-interne Abstimmung ausgeht: An der Person Kretschmann kann sich die Opposition die Zähne ausbeißen. Sie muss stattdessen bei den Sachthemen Biss zeigen.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/2797526/schwaebische-zeitung-leitartikel-der-name-der-regierung von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Ravensburg (ots) - Man kann es drastisch formulieren: Hätte sich Winfried Kretschmann entschlossen, im Jahr 2016 nicht mehr anzutreten, könnten Grüne und Rote schon vor der Wahl einpacken.

Noch nie in der Geschichte Baden-Württembergs war eine Landesregierung in der öffentlichen Wahrnehmung so sehr an einen Namen gebunden wie dieses Bündnis aus Grünen und Sozialdemokraten.

Dem 66-jährigen Ministerpräsidenten ist die Hauptrolle eines - fast schon - Überlandesvaters zugefallen.

Dass sie ihm auf den Leib geschneidert sein würde, hat Kretschmann wahrscheinlich selber nicht ahnen können. Er füllt sie mittlerweile so aus, dass die ministeriellen Mitspieler oft wie Statisten wirken.

Selbst die nicht unerheblichen Start- und Dauerprobleme der Koalition - sei es Stuttgart 21, sei es die Bildungspolitik, sei es die Finanzpolitik - scheinen an diesem Moderator der Extraklasse abzuprallen.

Er will also noch einmal antreten und - vorbehaltlich stabiler Gesundheit - im Falle eines Wahlsiegs die volle Legislaturperiode durchhalten.

Was bedeutet das für Freund und Feind auf der politischen Bühne in Stuttgart?

Für die Grünen wird Winfried Kretschmann wohl ein Stimmenfänger sein. Wie der Koalitionspartner SPD dagegen seine Blässe ablegen und sich von der erdrückenden Popularität des Ministerpräsidenten emanzipieren kann, erscheint nach jetzigem Stand äußerst rätselhaft.

Der CDU dürfte das Phänomen Kretschmann in mehrfacher Hinsicht Kopfzerbrechen bereiten. Die Parteimitglieder müssen sich in wenigen Monaten für einen Spitzenkandidaten entscheiden.

Sollen sie einenGuido Wolfauf den Schild heben, dem man ebenfalls landesväterliche Qualitäten zutrauen würde - der es aber mit der Beliebtheit des Amtsinhabers noch lange nicht aufnehmen kann? Oder einen eher kühl und technokratisch wirkenden Routinier Thomas Strobl?

Wie auch immer die CDU-interne Abstimmung ausgeht: An der Person Kretschmann kann sich die Opposition die Zähne ausbeißen. Sie muss stattdessen bei den Sachthemen Biss zeigen.

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Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/102275/2797526/schwaebische-zeitung-leitartikel-der-name-der-regierung von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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