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''Vollumfänglich'': Armin Laschet und die CDU fühlen sich bestätigt - wie bitte? / Keine ''ausreichend aussagekräftigen Unterlagen'' sagt das Ministerium!

Datum: Samstag, der 13. Juni 2015 @ 11:07:24 Thema: Deutsche Politik Infos

Aachen (ots) - Sie sind weg, verschwunden, die Klausuren der studierenden Armin-Laschet-Schützlinge an der RWTH Aachen.

Bleiben wir bei der Version mit dem auf dem Postweg aufgetauchten Bermuda-Dreieck, das die Erkenntnisse des wissenschaftlichen Nachwuchses spur- und gnadenlos aus der für uns sichtbaren irdischen Welt entfernte.

Vernachlässigen wir die Frage, warum 28 Klausuren kein Paket, kein Päckchen, kein Einschreiben sind.

Merken wir uns, dass es offensichtlich in manchen Studiengängen völlig normal ist, die Studierenden rund vier Monate lang auf 28 Noten warten zu lassen und erst nach fünf Monaten zu merken, dass ohnehin nichts mehr da ist.

Was macht man in einem solchen Fall? Man sagt: Oh je, da ist etwas schiefgelaufen. Tut mir leid.

Und dann geht man in die Offensive und spricht einen entscheidenden Satz: Ich entschuldige mich dafür in aller Form. Und: Daran ist nun nichts mehr zu ändern, wir schreiben die Klausuren neu.

Wer jedoch als Alternative (um gegenüber den Studierenden nicht unangenehm aufzufallen) eine Rekonstruktion "versucht", begibt sich auf dünnes Eis.

Nein! Das gilt natürlich nicht, wenn man sich detaillierte Notizen gemacht hat.

Pikant wird die Angelegenheit nur, wenn die Notizen so umfangreich sind, dass man bei 28 geschriebenen Klausuren 35 Noten vergibt.

Darf man sagen, dass man sich da irgendwie vergaloppiert hat?

Politiker dürfen das aber angeblich nicht. Sie glauben, dass sie in allen Lebenslagen unangekratzte Souveränität, Stärke und Meinungshoheit demonstrieren müssen.

Also tritt man nach Bekanntwerden einer derart eklatanten und peinlichen Panne, die zudem wenig Respekt vor der Leistung junger Studierender offenbart, nicht an die Öffentlichkeit und gibt das einfach zu, sondern taktiert, zeigt sich dabei ungewöhnlich einsilbig und lehnt sogar Interviews ab, was aber nicht beunruhigend ist, weil sich das spätestens im nächsten Wahlkampf ändern wird.

Da teilt (gestern) das zuständige NRW-Wissenschaftsministerium mit, es könne nicht bestätigt werden, dass Armin Laschet "die ihm als lehrbeauftragtem Prüfer obliegende Sorgfalt voll umfänglich hat walten lassen".

Es sei festzuhalten, "dass keinerlei für die Bewertung der Prüfungsleistung ausreichend aussagekräftigen Unterlagen existieren, die eine Bewertung (...) ohne die Klausuren ermöglichen würden."

Es folgt der Clou des Tages: Der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion sieht Armin Laschets bisherige Darstellungen durch das Ministerium "vollumfänglich bestätigt".

Wie bitte?

Rekonstruktion aufgrund der Notizen: sagt Laschet.

Keine ausreichend aussagekräftigen Unterlagen: sagt das Ministerium.

Vollumfänglich bestätigt: sagt die CDU.

Hier wurde und wird eine Chance verspielt - etwas "vollumfänglich" aufzuklären, sich zu entschuldigen, es besser zu machen. Stattdessen der übliche Verlautbarungskram der Politiker-Kaste. Schade.

Bernd Mathieu

Pressekontakt:

Aachener Zeitung
Redaktion Aachener Zeitung
Telefon: 0241 5101-389
az-blattmacher@zeitungsverlag-aachen.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/61649/3045826, Autor siehe obiger Artikel.




Aachen (ots) - Sie sind weg, verschwunden, die Klausuren der studierenden Armin-Laschet-Schützlinge an der RWTH Aachen.

Bleiben wir bei der Version mit dem auf dem Postweg aufgetauchten Bermuda-Dreieck, das die Erkenntnisse des wissenschaftlichen Nachwuchses spur- und gnadenlos aus der für uns sichtbaren irdischen Welt entfernte.

Vernachlässigen wir die Frage, warum 28 Klausuren kein Paket, kein Päckchen, kein Einschreiben sind.

Merken wir uns, dass es offensichtlich in manchen Studiengängen völlig normal ist, die Studierenden rund vier Monate lang auf 28 Noten warten zu lassen und erst nach fünf Monaten zu merken, dass ohnehin nichts mehr da ist.

Was macht man in einem solchen Fall? Man sagt: Oh je, da ist etwas schiefgelaufen. Tut mir leid.

Und dann geht man in die Offensive und spricht einen entscheidenden Satz: Ich entschuldige mich dafür in aller Form. Und: Daran ist nun nichts mehr zu ändern, wir schreiben die Klausuren neu.

Wer jedoch als Alternative (um gegenüber den Studierenden nicht unangenehm aufzufallen) eine Rekonstruktion "versucht", begibt sich auf dünnes Eis.

Nein! Das gilt natürlich nicht, wenn man sich detaillierte Notizen gemacht hat.

Pikant wird die Angelegenheit nur, wenn die Notizen so umfangreich sind, dass man bei 28 geschriebenen Klausuren 35 Noten vergibt.

Darf man sagen, dass man sich da irgendwie vergaloppiert hat?

Politiker dürfen das aber angeblich nicht. Sie glauben, dass sie in allen Lebenslagen unangekratzte Souveränität, Stärke und Meinungshoheit demonstrieren müssen.

Also tritt man nach Bekanntwerden einer derart eklatanten und peinlichen Panne, die zudem wenig Respekt vor der Leistung junger Studierender offenbart, nicht an die Öffentlichkeit und gibt das einfach zu, sondern taktiert, zeigt sich dabei ungewöhnlich einsilbig und lehnt sogar Interviews ab, was aber nicht beunruhigend ist, weil sich das spätestens im nächsten Wahlkampf ändern wird.

Da teilt (gestern) das zuständige NRW-Wissenschaftsministerium mit, es könne nicht bestätigt werden, dass Armin Laschet "die ihm als lehrbeauftragtem Prüfer obliegende Sorgfalt voll umfänglich hat walten lassen".

Es sei festzuhalten, "dass keinerlei für die Bewertung der Prüfungsleistung ausreichend aussagekräftigen Unterlagen existieren, die eine Bewertung (...) ohne die Klausuren ermöglichen würden."

Es folgt der Clou des Tages: Der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion sieht Armin Laschets bisherige Darstellungen durch das Ministerium "vollumfänglich bestätigt".

Wie bitte?

Rekonstruktion aufgrund der Notizen: sagt Laschet.

Keine ausreichend aussagekräftigen Unterlagen: sagt das Ministerium.

Vollumfänglich bestätigt: sagt die CDU.

Hier wurde und wird eine Chance verspielt - etwas "vollumfänglich" aufzuklären, sich zu entschuldigen, es besser zu machen. Stattdessen der übliche Verlautbarungskram der Politiker-Kaste. Schade.

Bernd Mathieu

Pressekontakt:

Aachener Zeitung
Redaktion Aachener Zeitung
Telefon: 0241 5101-389
az-blattmacher@zeitungsverlag-aachen.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/61649/3045826, Autor siehe obiger Artikel.








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