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Exportboom mit Gefahren

Datum: Montag, der 13. September 2010 @ 19:43:55 Thema: Deutsche Politik Infos

Berlin (wnorg) - Eigentlich ist doch bisher nach der Krise alles optimal gelaufen, könnte man meinen. Wirtschaftsforscher sind davon aber nicht so überzeugt. Immer mehr Forderungen der deutschen Wirtschaft gegenüber dem Ausland bauen sich durch die Exporterfolge auf. Gleichzeitig bremst eine relative Lohnzurückhaltung in Deutschland auch die Binnennachfrage. Alles zusammen genommen, ist diese Entwicklung nicht unproblematisch.

Der deutsche Export erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2010 rund 485 Mrd. Euro, dies bedeutet einen Anstieg um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Ausfuhr profitiert vor allem von den milliardenschweren Konjunkturprogrammen der Regierung und einer Politik der Lohnzurückhaltung. Darüber hinaus gibt der relative schwache Euro unterstützende Impulse. Die stärksten Profiteure des deutschen Exportbooms sind der Maschinenbau, die Autoindustrie und die chemische Industrie, die rund 45 Prozent der Ausfuhren ausmachen.

Die starke Performance der deutschen Exportwirtschaft führt zu gefährlichen Leistungsbilanzüberschüssen. Als Nettogläubiger riskiert Deutschland deshalb auf dem internationalen Kapitalmarkt eine Entwertung seiner Forderungen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rät deshalb, die Binnennachfrage innerhalb der Republik zu stärken. Als besten Weg dorthin sieht man die Aufgabe der Lohnzurückhaltungspolitik seitens der Exportwirtschaft.

"Wir haben seit langer Zeit eine zweigeteilte Wirtschaftsentwicklung: Einerseits boomte der Export, andererseits wuchs der Binnenmarkt nur schwach", erklärt DIW-Expertin Mechthild Schrooten gegenüber der Nachrichtenagentur pte. Der vom Exportüberschuss induzierte Überschuss in der Leistungsbilanz kann sich jedoch destabilisierend auf die Wirtschaft auswirken. "Deutschland hat erhebliche Forderungen am Kapitalmarkt. Kommt es zu einer neuen Schuldenkrise werden diese Forderungen automatisch neu bewertet, dies kann weitereichende negative Effekte für das Gläubigerland mit sich bringen", so die Expertin.

Einer der Gründe für die starke Performance beim Export war die Zurückhaltung von Lohnsteigerungen zugunsten internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Für Schrooten hat dies jedoch die deutsche Binnenwirtschaft geschwächt und zusätzlichen Druck auf den ohnehin krisengeschüttelten Privatkonsum ausgeübt. Eine Stimulierung der Binnennachfrage könnte den grassierenden Leistungsbilanzüberschuss eindämmen. Schrooten: "Der private Konsum ist das größte Aggregat der Binnennachfrage. Die Aufgabe der Lohnzurückhaltung wäre ein Lösungsansatz, bei der auch eine große Gruppe der Bevölkerung vom Aufschwung profitieren könnte."
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Berlin (wnorg) - Eigentlich ist doch bisher nach der Krise alles optimal gelaufen, könnte man meinen. Wirtschaftsforscher sind davon aber nicht so überzeugt. Immer mehr Forderungen der deutschen Wirtschaft gegenüber dem Ausland bauen sich durch die Exporterfolge auf. Gleichzeitig bremst eine relative Lohnzurückhaltung in Deutschland auch die Binnennachfrage. Alles zusammen genommen, ist diese Entwicklung nicht unproblematisch.

Der deutsche Export erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2010 rund 485 Mrd. Euro, dies bedeutet einen Anstieg um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Ausfuhr profitiert vor allem von den milliardenschweren Konjunkturprogrammen der Regierung und einer Politik der Lohnzurückhaltung. Darüber hinaus gibt der relative schwache Euro unterstützende Impulse. Die stärksten Profiteure des deutschen Exportbooms sind der Maschinenbau, die Autoindustrie und die chemische Industrie, die rund 45 Prozent der Ausfuhren ausmachen.

Die starke Performance der deutschen Exportwirtschaft führt zu gefährlichen Leistungsbilanzüberschüssen. Als Nettogläubiger riskiert Deutschland deshalb auf dem internationalen Kapitalmarkt eine Entwertung seiner Forderungen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rät deshalb, die Binnennachfrage innerhalb der Republik zu stärken. Als besten Weg dorthin sieht man die Aufgabe der Lohnzurückhaltungspolitik seitens der Exportwirtschaft.

"Wir haben seit langer Zeit eine zweigeteilte Wirtschaftsentwicklung: Einerseits boomte der Export, andererseits wuchs der Binnenmarkt nur schwach", erklärt DIW-Expertin Mechthild Schrooten gegenüber der Nachrichtenagentur pte. Der vom Exportüberschuss induzierte Überschuss in der Leistungsbilanz kann sich jedoch destabilisierend auf die Wirtschaft auswirken. "Deutschland hat erhebliche Forderungen am Kapitalmarkt. Kommt es zu einer neuen Schuldenkrise werden diese Forderungen automatisch neu bewertet, dies kann weitereichende negative Effekte für das Gläubigerland mit sich bringen", so die Expertin.

Einer der Gründe für die starke Performance beim Export war die Zurückhaltung von Lohnsteigerungen zugunsten internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Für Schrooten hat dies jedoch die deutsche Binnenwirtschaft geschwächt und zusätzlichen Druck auf den ohnehin krisengeschüttelten Privatkonsum ausgeübt. Eine Stimulierung der Binnennachfrage könnte den grassierenden Leistungsbilanzüberschuss eindämmen. Schrooten: "Der private Konsum ist das größte Aggregat der Binnennachfrage. Die Aufgabe der Lohnzurückhaltung wäre ein Lösungsansatz, bei der auch eine große Gruppe der Bevölkerung vom Aufschwung profitieren könnte."
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