Zur Startseite von Deutsche-Politik-News.de


Die These vom deutschen Präventivkrieg bleibt nach wie vor unbewiesen:
Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941: War es ein Eroberungskrieg Deutschlands (und seiner Verbündeten) oder ein Präventivkrieg?

Datum: Donnerstag, der 22. Juni 2017 @ 10:01:21 Thema: Deutsche Politik News

Zum Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941:

Dr. Bernd Schwipper, Generalmajor a.D. der NVA (!), promoviert an der Militärakademie "Friedrich Engels" in Dresden und Absolvent der Akademie des Generalstabes der Sowjetarmee in Moskau, veröffentlichte 2015 sein Buch "Deutschland im Visier Stalins: Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 - Eine vergleichende Studie anhand russischer Dokumente" im Druffel und Vowinckel Verlag Gilching (1).

Dieser Verlag wurde 1952 vom ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP Helmut Sündermann gegründet, er gehört heute zur Verlagsgesellschaft Berg.

Die Verlagsgesellschaft Berg wurde nach Wikipedia im Verfassungsschutzbericht 2002 "als einer der bundesweit größten und wichtigsten organisationsunabhängigen rechtsextremistisch geprägten Verlage" eingeschätzt (2).

Schwippers Veröffentlichung wird seit dem Erscheinen völlig unterschiedlich bewertet:

Auf der einen Seite grundsätzlich als positiv bis sensationell, so u.a. von Stefan Scheil (Vorwort), Brigadeleutnant a.D. Franz Uhle-Wettler (Nachwort), Ursula Haverbeck (Holoaust-Leugnerin, ursula-haverbeck.info), Olaf Haselhorst (sezession.de). Auf der anderen Seite gibt es auch eine Fülle negativer Bewertungen.

Das in zehn Kapitel sowie Gesamtschlussfolgerungen und Fazit gegliederte Buch behandelt mit Hilfe zahlreicher Karten, Tabellen und Dokumente sehr ausführlich und gründlich u.a. die umfangreichen sowjetischen Maßnahmen und Befehle zur Stationierung der Roten Armee im Westen, die Entscheidung zur militärischen Offensive, die Umstellung der sowjetischen Rüstungsindustrie sowie sowjetische Angriffsplanungen.

Ausführlich behandelt Schwipper auch einen "Vorbefehl" des Volkskommissars für Verteidigung der UdSSR Marschall Timoschenko vom 11. Juni 1941 (erstmalig publiziert bereits 2004 vom russischen Historiker Igor Bunitsch, zitiert nach Schwipper), der forderte, "zum 1. Juli 1941 zur Durchführung von Angriffsoperationen bereit zu sein" (S. 374).

Der Vorbefehl wird von Schwipper als Nachweis für einen in Umsetzung befindlichen Angriffsplan der Roten Armee gedeutet. Dieser Vorbefehl, dessen Authentizität noch ungeklärt ist, besagt aber lediglich "zur Durchführung von Angriffsoperationen bereit zu sein" - nicht mehr und nicht weniger. Er stellt keinen Angriffsbefehl dar und kann seriöserweise auch nicht dazu umgedeutet werden.

Der sowjetische Generalstab reagierte auf die sich verschärfende Kriegsgefahr u.a. mit der Planungsvariante eines eigenen Präventivschlages, dessen Realisierung mehrfach u.a. von militärischer Seite durch Volkskommissar der Verteidigung Timoschenko und Generalstabschef Schukow (siehe (3), S. 352 ff.) wie auch von geheimdienstlicher Seite durch den Minister für Staatssicherheit Merkulow und seinen Stellvertreter Kobulow (siehe (4), S. 397) an Stalin herangetragen wurde.

Ein Präventivschlag wurde aber von Stalin jedesmal abgelehnt.

Als mögliches Zeichen der Vorbereitung eines deutschen Angriffes wurde der Aufkauf von Schaffellen für die Winterausrüstung gehalten und deshalb in ganz Europa Informationen über die Preise für Hammelfleisch gesammelt. Da sich hieraus keine Anzeichen eines Angriffes ableiten ließen, blieb Stalin trotz vielfacher anderer Hinweise ruhig, seine Umgebung bis auf Schdanow ebenfalls (5). Dass Hitler sich nicht auf den Winter vorbereitete, weil er annahm, die UdSSR würde in einem Sommerfeldzug blitzartig zerschlagen werden, erschien den meisten in der sowjetischen Führung nicht denkbar.

Einen Vergleich der sowjetischen Dokumentenlage mit der auf deutscher Seite (beginnend mit Hitlers Lebensraum-Forderungen in "Mein Kampf" über die Ankündigung des Russlandfeldzuges und seines strategischen Ziels bereits am 31. Juli 1940 (6) bis hin zur Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa" vom 18. Dezember 1940 (7) und Folgedokumenten) erfolgt durch Schwipper nicht - dieser hätte die Asymmetrie der tatsächlich nachweisbaren Angriffsvorhaben verdeutlicht.

Weitere direkte "Logik-Sprünge" wie folgt sind ebenfalls nicht akzeptabel:

S. 350 - 352: Schwipper zitiert insgesamt 20 Auszüge aus den Kriegstagebüchern des Oberkommandos der Wehrmacht, des Heeres und der Seekriegsleitung. In keinem dieser Auszüge wird explizit eine Bedrohung durch die Rote Armee konstantiert. In seiner Zusammenfasung schreibt Schwipper jedoch: "Der gegen Deutschland gerichtete gigantische Aufmarsch der Roten Armee (...) und die eskalierenden Maßnahmen (...) wurden als bedrohlich eingeschätzt" (S. 22).

Wie Schwipper diese Bewertung aus den zitierten Auszügen ableitet, bleibt völlig offen.

Schwipper hat nicht - wie von Brigadeleutnant a.D. Franz Uhle-Wettler behauptet - die fehlenden Bausteine geliefert, die "zweifelsfrei beweisen, dass die Rote Armee spätestens im Juli 1941 das Deutsche Reich angreifen sollte" (Brigadeleutnant a.D. Franz Uhle-Wettler in seinem Nachwort S. 540) - der Vorbefehl vom 11. Juni 1941 reicht dazu (selbst bei - bisher noch nicht erfolgter - nachgewiesener Echtheit des Dokumentes) nicht aus.

Ein konkreter Angriffsbefehl (im Unterschied zu einem allgemeinen Vorbefehl zur Herstellung der Bereitschaft zur Durchführung von Angriffsoperationen) würde dies belegen - derartiges ist bisher aber nicht behauptet und schon gar nicht nachgewiesen worden.

Alles in allem bleibt ein fader Beigeschmack zurück - Schwipper bringt nichts wirklich Neues (der Vorbefehl war schon vorher bekannt), die Präventivkriegsbegründung Hitlerdeutschlands bleibt nach wie vor unbegründet, das Buch Schwippers mit vielen nicht nachvollziehbaren Schlussfolgerungen dürfte nur rechten Geschichtsrevisionisten Auftrieb geben.

Quellen:

(1) Bernd Schwipper: Deutschland im Visier Stalins: Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 - Eine vergleichende Studie anhand russischer Dokumente, Verlag Druffel & Vowinckel, Gilching , 1. Auflage Oktober 2015, 552 S., ISBN 978-3806112498

(2) Verlagsgesellschaft Berg in: https://de.wikipedia.org/wiki/Verlagsgesellschaft_Berg

(3) Ian Kershaw: Wendepunkte: Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 3. Auflage 2008, 735 S., ISBN 978-3-421-05806-5

(4) Jörg Baberowski: Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt, FISCHER Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2014, 608 S., ISBN 978-3596196371

(5) "Logik des Akptraums" (Logika Koschmara) von Anatoli M. Iwanow (aus dem Russischen von Günther Döring, eingeleitet und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Strauss, ISBN 5-85-346-003-X / 3 - 9803896 -4-2, http://velesova-sloboda.vho.org/archiv/pdf/iwanow-logik-des-alptraums.pdf, S.101

(6) Halder, Kriegstagebuch, Bd. 2, S. 49, Eintrag vom 31. Juli 1940 (zitiert nach (7), S. 620)

(7) Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa", 18. Dezember 1940 in: http://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0009_bar&l=de

Ausgewählte ablehnende Buchbesprechungen im Internet:

http://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/praeventivkrieg-seitenwechsel-eines-ddr-generals-14549426.html

http://www.rotfuchs.net/files/rotfuchs-beilagen-pdf/RF-225-10-16-Beilage-Praeventivkrieg.pdf

http://www.vtnvagt.de/images/aktuelles/rezension.pdf

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?t=15006&start=40

http://www.h-ref.de/krieg/sowjetunion/praeventivkrieg/warnung.php

Ausgewählte zustimmendende Buchbesprechungen im Internet:

https://gardesducorps.wordpress.com/2016/04/12/deutschland-im-visier-stalins/

http://ursula-haverbeck.info/tag/franz-uhle-wettler/

https://sezession.de/53786

(Weitere interessante News zum Thema Russland gibt es hier.)

(Ein Forum zum Thema Russland kann hier nachgelesen werden.)

(Eine Foto-Galerie zum Thema Russland gibt es hier.)

(Videos zum Thema Russland finden sich hier.)

(Eine "Themenseite Russland" gibt es hier: Themenseite zu Russland.)

Ribbentrop Kriegserklärung Sowjetunion 22. Juni 1941
(Youtube-Video, YouTyranny, Standard-YouTube-Lizenz, 05.02.2014):

"Joachim von Ribbentrop, Kriegserklärung, Begründung für den Angriff auf die Sowjetunion."



Zweiter Weltkrieg - Angriff auf die Sowjetunion 1941
(Youtube-Video, fritz5184, Standard-YouTube-Lizenz, 29.08.2013):

"Nach seinen Triumphen im ersten Kriegsjahr versucht Hitler Grossbritannien mit der deutschen U-Boot-Waffe in die Knie zu zwingen. In Nordafrika setzt er seine Panzer unter dem Kommando von General Erwin Rommel gegen die Briten ein.

Das Scheitern von Mussolinis Versuch, in Nordafrika und auf dem Balkan Fuss zu fassen, bindet zunächst die Kräfte der Wehrmacht und führt zu einer Verschiebung von Hitlers langfristigem Ziel: der Eroberung der Sowjetunion.

Erst nachdem Jugoslawien und Griechenland sowie Teile Nordafrikas unter deutscher Kontrolle sind, fällt die Wehrmacht am 22. Juni 1941 mit ihren Verbündeten in die Sowjetunion ein und rückt vor bis nach Moskau, Leningrad und nach Kiew. Ihnen folgen die mörderischen "Einsatzgruppen", die im Baltikum, in Weissrussland und in der Ukraine die ersten Massentötungen an der jüdischen Bevölkerung durchführen.

Doch aus dem geplanten Sieg der Deutschen in einem weiteren Blitzkrieg wird nichts. Trotz verheerender Verluste erholt sich die Rote Armee von den ersten vernichtenden Schlägen. Sie hat auch mächtige Verbündete: den Schlamm im Herbst und den unerbittlich kalten russischen Winter.

Darauf sind die Wehrmachtssoldaten nicht vorbereitet. Der Vormarsch bleibt stecken. Marschall Schukow gelingt es, die Hauptstadt Moskau erfolgreich zu verteidigen. Erste grosse Verluste und Gefangennahmen zeigen: Die Wehrmacht ist nicht unbesiegbar. Hitler entlässt seine Generäle und übernimmt selbst das Oberkommando.

In der Dokumentation zeichnet sich der verhängnisvolle Fehler ab, mit einer für einen sommerlichen Blitzkrieg ausgerüsteten Streitmacht ein unwegsames Riesenland wie die Sowjetunion niederzwingen zu wollen."



(Geschrieben von Harald Hildebrandt)

Zum Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941:

Dr. Bernd Schwipper, Generalmajor a.D. der NVA (!), promoviert an der Militärakademie "Friedrich Engels" in Dresden und Absolvent der Akademie des Generalstabes der Sowjetarmee in Moskau, veröffentlichte 2015 sein Buch "Deutschland im Visier Stalins: Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 - Eine vergleichende Studie anhand russischer Dokumente" im Druffel und Vowinckel Verlag Gilching (1).

Dieser Verlag wurde 1952 vom ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP Helmut Sündermann gegründet, er gehört heute zur Verlagsgesellschaft Berg.

Die Verlagsgesellschaft Berg wurde nach Wikipedia im Verfassungsschutzbericht 2002 "als einer der bundesweit größten und wichtigsten organisationsunabhängigen rechtsextremistisch geprägten Verlage" eingeschätzt (2).

Schwippers Veröffentlichung wird seit dem Erscheinen völlig unterschiedlich bewertet:

Auf der einen Seite grundsätzlich als positiv bis sensationell, so u.a. von Stefan Scheil (Vorwort), Brigadeleutnant a.D. Franz Uhle-Wettler (Nachwort), Ursula Haverbeck (Holoaust-Leugnerin, ursula-haverbeck.info), Olaf Haselhorst (sezession.de). Auf der anderen Seite gibt es auch eine Fülle negativer Bewertungen.

Das in zehn Kapitel sowie Gesamtschlussfolgerungen und Fazit gegliederte Buch behandelt mit Hilfe zahlreicher Karten, Tabellen und Dokumente sehr ausführlich und gründlich u.a. die umfangreichen sowjetischen Maßnahmen und Befehle zur Stationierung der Roten Armee im Westen, die Entscheidung zur militärischen Offensive, die Umstellung der sowjetischen Rüstungsindustrie sowie sowjetische Angriffsplanungen.

Ausführlich behandelt Schwipper auch einen "Vorbefehl" des Volkskommissars für Verteidigung der UdSSR Marschall Timoschenko vom 11. Juni 1941 (erstmalig publiziert bereits 2004 vom russischen Historiker Igor Bunitsch, zitiert nach Schwipper), der forderte, "zum 1. Juli 1941 zur Durchführung von Angriffsoperationen bereit zu sein" (S. 374).

Der Vorbefehl wird von Schwipper Nachweis für einen in Umsetzung befindlichen Angriffsplan der Roten Armee gedeutet. Dieser Vorbefehl, dessen Authentizität noch ungeklärt ist, besagt aber lediglich "zur Durchführung von Angriffsoperationen bereit zu sein" - nicht mehr und nicht weniger. Er stellt keinen Angriffsbefehl dar und kann seriöserweise auch nicht dazu umgedeutet werden.

Der sowjetische Generalstab reagierte auf die sich verschärfende Kriegsgefahr u.a. mit der Planungsvariante eines eigenen Präventivschlages, dessen Realisierung mehrfach u.a. von militärischer Seite durch Volkskommissar der Verteidigung Timoschenko und Generalstabschef Schukow (siehe (3), S. 352 ff.) wie auch von geheimdienstlicher Seite durch den Minister für Staatssicherheit Merkulow und seinen Stellvertreter Kobulow (siehe (4), S. 397) an Stalin herangetragen wurde.

Ein Präventivschlag wurde aber von Stalin jedesmal abgelehnt.

Als mögliches Zeichen der Vorbereitung eines deutschen Angriffes wurde der Aufkauf von Schaffellen für die Winterausrüstung gehalten und deshalb in ganz Europa Informationen über die Preise für Hammelfleisch gesammelt. Da sich hieraus keine Anzeichen eines Angriffes ableiten ließen, blieb Stalin trotz vielfacher anderer Hinweise ruhig, seine Umgebung bis auf Schdanow ebenfalls (5). Dass Hitler sich nicht auf den Winter vorbereitete, weil er annahm, die UdSSR würde in einem Sommerfeldzug blitzartig zerschlagen werden, erschien den meisten in der sowjetischen Führung nicht denkbar.

Einen Vergleich der sowjetischen Dokumentenlage mit der auf deutscher Seite (beginnend mit Hitlers Lebensraum-Forderungen in "Mein Kampf" über die Ankündigung des Russlandfeldzuges und seines strategischen Ziels bereits am 31. Juli 1940 (6) bis hin zur Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa" vom 18. Dezember 1940 (7) und Folgedokumenten) erfolgt durch Schwipper nicht - dieser hätte die Asymmetrie der tatsächlich nachweisbaren Angriffsvorhaben verdeutlicht.

Weitere direkte "Logik-Sprünge" wie folgt sind ebenfalls nicht akzeptabel:

S. 350 - 352: Schwipper zitiert insgesamt 20 Auszüge aus den Kriegstagebüchern des Oberkommandos der Wehrmacht, des Heeres und der Seekriegsleitung. In keinem dieser Auszüge wird explizit eine Bedrohung durch die Rote Armee konstantiert. In seiner Zusammenfasung schreibt Schwipper jedoch: "Der gegen Deutschland gerichtete gigantische Aufmarsch der Roten Armee (...) und die eskalierenden Maßnahmen (...) wurden als bedrohlich eingeschätzt" (S. 22).

Wie Schwipper diese Bewertung aus den zitierten Auszügen ableitet, bleibt völlig offen.

Schwipper hat nicht - wie von Brigadeleutnant a.D. Franz Uhle-Wettler behauptet - die fehlenden Bausteine geliefert, die "zweifelsfrei beweisen, dass die Rote Armee spätestens im Juli 1941 das Deutsche Reich angreifen sollte" (Brigadeleutnant a.D. Franz Uhle-Wettler in seinem Nachwort S. 540) - der Vorbefehl vom 11. Juni 1941 reicht dazu (selbst bei - bisher noch nicht erfolgter - nachgewiesener Echtheit des Dokumentes) nicht aus.

Ein konkreter Angriffsbefehl (im Unterschied zu einem allgemeinen Vorbefehl zur Herstellung der Bereitschaft zur Durchführung von Angriffsoperationen) würde dies belegen - derartiges ist bisher aber nicht behauptet und schon gar nicht nachgewiesen worden.

Alles in allem bleibt ein fader Beigeschmack zurück - Schwipper bringt nichts wirklich Neues (der Vorbefehl war schon vorher bekannt), die Präventivkriegsbegründung Hitlerdeutschlands bleibt nach wie vor unbegründet, das Buch Schwippers mit vielen nicht nachvollziehbaren Schlussfolgerungen dürfte nur rechten Geschichtsrevisionisten Auftrieb geben.

Quellen:

(1) Bernd Schwipper: Deutschland im Visier Stalins: Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 - Eine vergleichende Studie anhand russischer Dokumente, Verlag Druffel & Vowinckel, Gilching , 1. Auflage Oktober 2015, 552 S., ISBN 978-3806112498

(2) Verlagsgesellschaft Berg in: https://de.wikipedia.org/wiki/Verlagsgesellschaft_Berg

(3) Ian Kershaw: Wendepunkte: Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 3. Auflage 2008, 735 S., ISBN 978-3-421-05806-5

(4) Jörg Baberowski: Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt, FISCHER Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2014, 608 S., ISBN 978-3596196371

(5) "Logik des Akptraums" (Logika Koschmara) von Anatoli M. Iwanow (aus dem Russischen von Günther Döring, eingeleitet und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Strauss, ISBN 5-85-346-003-X / 3 - 9803896 -4-2, http://velesova-sloboda.vho.org/archiv/pdf/iwanow-logik-des-alptraums.pdf, S.101

(6) Halder, Kriegstagebuch, Bd. 2, S. 49, Eintrag vom 31. Juli 1940 (zitiert nach (7), S. 620)

(7) Weisung Nr. 21 "Fall Barbarossa", 18. Dezember 1940 in: http://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0009_bar&l=de

Ausgewählte ablehnende Buchbesprechungen im Internet:

http://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/praeventivkrieg-seitenwechsel-eines-ddr-generals-14549426.html

http://www.rotfuchs.net/files/rotfuchs-beilagen-pdf/RF-225-10-16-Beilage-Praeventivkrieg.pdf

http://www.vtnvagt.de/images/aktuelles/rezension.pdf

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?t=15006&start=40

http://www.h-ref.de/krieg/sowjetunion/praeventivkrieg/warnung.php

Ausgewählte zustimmendende Buchbesprechungen im Internet:

https://gardesducorps.wordpress.com/2016/04/12/deutschland-im-visier-stalins/

http://ursula-haverbeck.info/tag/franz-uhle-wettler/

https://sezession.de/53786

(Weitere interessante News zum Thema Russland gibt es hier.)

(Ein Forum zum Thema Russland kann hier nachgelesen werden.)

(Eine Foto-Galerie zum Thema Russland gibt es hier.)

(Videos zum Thema Russland finden sich hier.)

(Eine "Themenseite Russland" gibt es hier: Themenseite zu Russland.)

Ribbentrop Kriegserklärung Sowjetunion 22. Juni 1941
(Youtube-Video, YouTyranny, Standard-YouTube-Lizenz, 05.02.2014):

"Joachim von Ribbentrop, Kriegserklärung, Begründung für den Angriff auf die Sowjetunion."



Zweiter Weltkrieg - Angriff auf die Sowjetunion 1941
(Youtube-Video, fritz5184, Standard-YouTube-Lizenz, 29.08.2013):

"Nach seinen Triumphen im ersten Kriegsjahr versucht Hitler Grossbritannien mit der deutschen U-Boot-Waffe in die Knie zu zwingen. In Nordafrika setzt er seine Panzer unter dem Kommando von General Erwin Rommel gegen die Briten ein.

Das Scheitern von Mussolinis Versuch, in Nordafrika und auf dem Balkan Fuss zu fassen, bindet zunächst die Kräfte der Wehrmacht und führt zu einer Verschiebung von Hitlers langfristigem Ziel: der Eroberung der Sowjetunion.

Erst nachdem Jugoslawien und Griechenland sowie Teile Nordafrikas unter deutscher Kontrolle sind, fällt die Wehrmacht am 22. Juni 1941 mit ihren Verbündeten in die Sowjetunion ein und rückt vor bis nach Moskau, Leningrad und nach Kiew. Ihnen folgen die mörderischen "Einsatzgruppen", die im Baltikum, in Weissrussland und in der Ukraine die ersten Massentötungen an der jüdischen Bevölkerung durchführen.

Doch aus dem geplanten Sieg der Deutschen in einem weiteren Blitzkrieg wird nichts. Trotz verheerender Verluste erholt sich die Rote Armee von den ersten vernichtenden Schlägen. Sie hat auch mächtige Verbündete: den Schlamm im Herbst und den unerbittlich kalten russischen Winter.

Darauf sind die Wehrmachtssoldaten nicht vorbereitet. Der Vormarsch bleibt stecken. Marschall Schukow gelingt es, die Hauptstadt Moskau erfolgreich zu verteidigen. Erste grosse Verluste und Gefangennahmen zeigen: Die Wehrmacht ist nicht unbesiegbar. Hitler entlässt seine Generäle und übernimmt selbst das Oberkommando.

In der Dokumentation zeichnet sich der verhängnisvolle Fehler ab, mit einer für einen sommerlichen Blitzkrieg ausgerüsteten Streitmacht ein unwegsames Riesenland wie die Sowjetunion niederzwingen zu wollen."



(Geschrieben von Harald Hildebrandt)





Dieser Artikel kommt von Deutsche-Politik-News.de: Nachrichten zu Politik, Wirtschaft, Kultur / Deutschland & Welt
https://www.deutsche-politik-news.de

Die URL für diesen Artikel ist:
https://www.deutsche-politik-news.de/modules.php?name=News&file=article&sid=251905