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Die Einlagerung radioaktiver Abfälle wurde oft falsch oder nur unzureichend dokumentiert:
Atommüll im Zwischenlager Leese: Mehr Problemfässer als bisher bekannt - was genau sich in welchem Fass befindet, ist unklar!

Datum: Donnerstag, der 19. April 2018 @ 08:31:55 Thema: Deutsche Politik Skandale

Zum Zwischenlager Leese:

Hamburg (ots) - Im Zwischenlager für schwach radioaktiven Atommüll in Leese (Landkreis Nienburg) stehen 442 Fässer, die intensiv nachbehandelt werden müssen.

Das belegt eine bisher unveröffentlichte Studie im Auftrag des Umweltministeriums, die dem NDR Regionalmagazin "Hallo Niedersachsen" vorliegt. Bislang hatte das Umweltministerium dem Landtag gegenüber nur sieben problematische Atomfässer eingeräumt.

Den Bürgern vor Ort teilte das Ministerium diese Ergebnisse bisher nicht mit, obwohl die Studie schon seit mehr als einem Jahr vorliegt. Die Bürger in Leese fühlen sich schlecht informiert. "Freiwillig rücken die gar nix raus", sagt Henning Breiter von der Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese.

Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte dem NDR hingegen, er gehe, genau wie sein Vorgänger Stefan Wenzel (Grüne), mit dem Thema "sensibel" und "transparent" um.

In den 1484 Fässern im Landesbesitz lagert schwach radioaktives Material, etwa aus Röntgenpraxen. Was genau sich in welchem Fass befindet, ist unklar. Es gibt Fotos von aufgeblähten Fässern mit hochgewölbtem Deckel und Rostflecken.

Wolfgang Schumacher von der Bürgerinitiative Leese ist besorgt: "Wenn man sich das genauer angucken würde, was da alles drin ist, dann würde man wahrscheinlich schon blasser werden." Laut Studie müssen mindestens 442 Fässer, also jedes dritte Fass, "nachkonditioniert" werden: Einige sollen getrocknet werden, in anderen müssen hochgiftige Stoffe zusätzlich verpackt werden.

Das kann vor Ort in Leese nicht geschehen, weil die Lagerhalle viel zu eng ist. Das Umweltministerium sucht daher derzeit per Ausschreibung eine Firma, die alle Fässer abtransportiert, untersucht und endlagerfähig macht.

Wohin die Fässer danach kommen, ist unklar: Der eigentlich dafür vorgesehene Schacht Konrad ist erst 2027 bereit. Auch in Leese können sie nicht dauerhaft bleiben. Ende 2030 läuft dort der Pachtvertrag aus.

Hinweis an die Redaktionen:

Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle "NDR Hallo Niedersachsen".

Weitere Informationen unter www.ndr.de/niedersachsen

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Fernsehredaktion "Hallo Niedersachsen"
Tel.:0511 988 - 2410

http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

(Weitere interessante News & Infos zum Thema "Niedersachsen" können hier nachgelesen werden.)

(Ein Forum zum Thema "" gibt es hier.)

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(Parteien-News zu "Niedersachsen" sind hier nachzulesen.)

ARD Mittagsmagazin / Problemfall Atommüll
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 18.11.2014):

Zitat: "Das Ausmaß war bisher unbekannt: Deutschlandweit gibt es deutlich mehr Fälle beschädigter Atommüllfässer als bislang angenommen. Das berichtet das NDR Politikmagazin "Panorama 3".

Fast 2000 entdeckte Fälle von verrosteten oder anderweitig beschädigten Behältern mit Atommüll verzeichnen die Behörden in den vergangenen Jahren an deutschen Kernkraftwerken sowie in Zwischenlagern und Landessammelstellen.

Die zuletzt im Kernkraftwerk Brunsbüttel entdeckten Rostfässer mit Atommüll bilden demnach nur einen kleinen Teil der problematischen Altlasten.
Probleme an 17 Standorten

Laut Umfrage in den 16 Bundesländern fanden sich bundesweit an mindestens 17 Standorten leicht oder schwer beschädigte Fässer, u. a. in der niedersächsischen Landessammelstelle in Leese, in der hessischen Landessammelstelle in Ebsdorfergrund und am Kernkraftwerk Biblis.

Besonders problematisch ist die Situation im größten oberirdischen Zwischenlager in Karlsruhe. Hier fanden Prüfer bei Kontrollen mehr als 1700 beschädigte Behälter mit radioaktivem Müll.

Die genaue Art und Zusammensetzung des strahlenden Mülls ist vielerorts unklar. Häufig kommt es zudem zu chemischen Prozessen innerhalb der Fässer. Dort, wo die Abfallbehälter dicht an dicht oder übereinander gestapelt sind, ist die Korrosionsgefahr höher. Die Lagerung erschwert gleichzeitig eine regelmäßige Überprüfung, in welchem Zustand sich die Fässer befinden.

"Spitze des Eisbergs":

Experten gehen davon aus, dass die Anzahl der beschädigten Fässer und Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen noch weitaus höher ist. Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, hat die Bundesregierung bis heute keine umfassende Übersicht über den Zustand der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in Deutschland.

In einer noch unveröffentlichten Antwort des Bundesministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen heißt es lediglich: "Der überwiegende Teil der Gebinde mit radioaktiven Abfällen befindet sich in einem guten Zustand." Eine Angabe, wie viele der rund 85.000 Behälter mit radioaktiven Abfällen in weniger gutem Zustand sind, fehlt.

"Wir können noch nicht sagen, wann wir alle Daten zusammen haben", so Jochen Flasbarth, verantwortlicher Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

Grüne: "Erschreckende Sorglosigkeit"

Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen, sieht eine erschreckende Sorglosigkeit im Umgang mit dem strahlenden Müll.

"Die Bundesregierung hat offensichtlich die Probleme so lange ignoriert, bis das erste Fass in Brunsbüttel auftauchte. Dann musste sie sich zwangsläufig damit befassen, dass die Zustände wohl nicht in Ordnung sind. Aber sie versucht es nach wie vor, so weit wie möglich von sich fern zu halten".

Die Einlagerung radioaktiver Abfälle wurde in der Vergangenheit oft falsch oder nur unzureichend dokumentiert.

Panorama 3 zum Atommüllproblem | extern"




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/6561/3916749, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Zum Zwischenlager Leese:

Hamburg (ots) - Im Zwischenlager für schwach radioaktiven Atommüll in Leese (Landkreis Nienburg) stehen 442 Fässer, die intensiv nachbehandelt werden müssen.

Das belegt eine bisher unveröffentlichte Studie im Auftrag des Umweltministeriums, die dem NDR Regionalmagazin "Hallo Niedersachsen" vorliegt. Bislang hatte das Umweltministerium dem Landtag gegenüber nur sieben problematische Atomfässer eingeräumt.

Den Bürgern vor Ort teilte das Ministerium diese Ergebnisse bisher nicht mit, obwohl die Studie schon seit mehr als einem Jahr vorliegt. Die Bürger in Leese fühlen sich schlecht informiert. "Freiwillig rücken die gar nix raus", sagt Henning Breiter von der Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese.

Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte dem NDR hingegen, er gehe, genau wie sein Vorgänger Stefan Wenzel (Grüne), mit dem Thema "sensibel" und "transparent" um.

In den 1484 Fässern im Landesbesitz lagert schwach radioaktives Material, etwa aus Röntgenpraxen. Was genau sich in welchem Fass befindet, ist unklar. Es gibt Fotos von aufgeblähten Fässern mit hochgewölbtem Deckel und Rostflecken.

Wolfgang Schumacher von der Bürgerinitiative Leese ist besorgt: "Wenn man sich das genauer angucken würde, was da alles drin ist, dann würde man wahrscheinlich schon blasser werden." Laut Studie müssen mindestens 442 Fässer, also jedes dritte Fass, "nachkonditioniert" werden: Einige sollen getrocknet werden, in anderen müssen hochgiftige Stoffe zusätzlich verpackt werden.

Das kann vor Ort in Leese nicht geschehen, weil die Lagerhalle viel zu eng ist. Das Umweltministerium sucht daher derzeit per Ausschreibung eine Firma, die alle Fässer abtransportiert, untersucht und endlagerfähig macht.

Wohin die Fässer danach kommen, ist unklar: Der eigentlich dafür vorgesehene Schacht Konrad ist erst 2027 bereit. Auch in Leese können sie nicht dauerhaft bleiben. Ende 2030 läuft dort der Pachtvertrag aus.

Hinweis an die Redaktionen:

Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle "NDR Hallo Niedersachsen".

Weitere Informationen unter www.ndr.de/niedersachsen

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Fernsehredaktion "Hallo Niedersachsen"
Tel.:0511 988 - 2410

http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

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ARD Mittagsmagazin / Problemfall Atommüll
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Zitat: "Das Ausmaß war bisher unbekannt: Deutschlandweit gibt es deutlich mehr Fälle beschädigter Atommüllfässer als bislang angenommen. Das berichtet das NDR Politikmagazin "Panorama 3".

Fast 2000 entdeckte Fälle von verrosteten oder anderweitig beschädigten Behältern mit Atommüll verzeichnen die Behörden in den vergangenen Jahren an deutschen Kernkraftwerken sowie in Zwischenlagern und Landessammelstellen.

Die zuletzt im Kernkraftwerk Brunsbüttel entdeckten Rostfässer mit Atommüll bilden demnach nur einen kleinen Teil der problematischen Altlasten.
Probleme an 17 Standorten

Laut Umfrage in den 16 Bundesländern fanden sich bundesweit an mindestens 17 Standorten leicht oder schwer beschädigte Fässer, u. a. in der niedersächsischen Landessammelstelle in Leese, in der hessischen Landessammelstelle in Ebsdorfergrund und am Kernkraftwerk Biblis.

Besonders problematisch ist die Situation im größten oberirdischen Zwischenlager in Karlsruhe. Hier fanden Prüfer bei Kontrollen mehr als 1700 beschädigte Behälter mit radioaktivem Müll.

Die genaue Art und Zusammensetzung des strahlenden Mülls ist vielerorts unklar. Häufig kommt es zudem zu chemischen Prozessen innerhalb der Fässer. Dort, wo die Abfallbehälter dicht an dicht oder übereinander gestapelt sind, ist die Korrosionsgefahr höher. Die Lagerung erschwert gleichzeitig eine regelmäßige Überprüfung, in welchem Zustand sich die Fässer befinden.

"Spitze des Eisbergs":

Experten gehen davon aus, dass die Anzahl der beschädigten Fässer und Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen noch weitaus höher ist. Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, hat die Bundesregierung bis heute keine umfassende Übersicht über den Zustand der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in Deutschland.

In einer noch unveröffentlichten Antwort des Bundesministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen heißt es lediglich: "Der überwiegende Teil der Gebinde mit radioaktiven Abfällen befindet sich in einem guten Zustand." Eine Angabe, wie viele der rund 85.000 Behälter mit radioaktiven Abfällen in weniger gutem Zustand sind, fehlt.

"Wir können noch nicht sagen, wann wir alle Daten zusammen haben", so Jochen Flasbarth, verantwortlicher Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

Grüne: "Erschreckende Sorglosigkeit"

Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen, sieht eine erschreckende Sorglosigkeit im Umgang mit dem strahlenden Müll.

"Die Bundesregierung hat offensichtlich die Probleme so lange ignoriert, bis das erste Fass in Brunsbüttel auftauchte. Dann musste sie sich zwangsläufig damit befassen, dass die Zustände wohl nicht in Ordnung sind. Aber sie versucht es nach wie vor, so weit wie möglich von sich fern zu halten".

Die Einlagerung radioaktiver Abfälle wurde in der Vergangenheit oft falsch oder nur unzureichend dokumentiert.

Panorama 3 zum Atommüllproblem | extern"




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/6561/3916749, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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