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Die Bundesländer übernehmen nur noch knapp die Hälfte der Investitionskosten:
Die aktuelle Krankenhausfinanzierung schadet Patienten - Investitionen erfolgen aus Mitteln der Krankenkassen, die eigentlich für die Behandlung von Patienten gedacht sind!

Datum: Mittwoch, der 02. Mai 2018 @ 08:01:59 Thema: Deutsche Politik Skandale

Zur Krankenhausfinanzierung:

Hamburg (ots) - Die Bundesländer ziehen sich immer mehr aus der Krankenhaus-Finanzierung zurück. Sie übernehmen nur noch knapp die Hälfte der Investitionskosten, für die sie laut Gesetz zuständig sind.

Diese Unterfinanzierung führt dazu, dass Krankenhäuser einen Teil der notwendigen Investitionen selbst zahlen müssen - und zwar aus den Mitteln der Krankenkassen, die eigentlich für die Behandlung von Patienten gedacht sind.

Das geben Krankenhausmanager in einer dem ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" vorliegenden qualitativen Studie an. Die Professoren Karl-Heinz Wehkamp (Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg) und Heinz Naegler (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) hatten für die Studie 60 Ärzte und Geschäftsführer in zwölf Bundesländern befragt.

Der Verband der Ersatzkassen errechnete für "Plusminus", dass im Jahr 2015 eine Investitionslücke von mehr als drei Milliarden Euro bestand. Aktuellere Daten, anhand derer sich die nicht gesetzeskonforme Verwendung von Geldern errechnen ließe, gibt es laut dem Verband der Ersatzkassen derzeit nicht.

Doch die Unterfinanzierung der Krankenhäuser durch die Bundesländer hält an und damit der Druck für zahlreiche Krankenhausmanager, Mittel anders einzusetzen als ursprünglich vorgesehen.

Ärzte geben in der Studie an, dass Manager von den Medizinern eine bestimmte Zahl an Operationen fordern. Damit besteht die Gefahr, dass in deutschen Krankenhäusern mehr Menschen operiert werden als medizinisch notwendig ist.

So verlangte 2010 im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Stellingen ein Geschäftsführer von seinen Ärzten 20 Herzkatheter-Eingriffe pro Tag. Sollten die nicht erfüllt werden, drohte er mit Gehaltsabzug.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft prüft in diesem Zusammenhang jetzt eine anonyme Anzeige. Das MVZ gibt an, die Anweisung sei nie umgesetzt und zurückgenommen worden.

Die bundesweit gestiegene Zahl der Herzoperationen ist grundsätzlich auffällig. Das bestätigt auch der GKV-Spitzenverband, die Vertretung der gesetzlichen Krankenkassen. Von 2010 bis 2016 stiegen die Kosten für Herzoperationen in Deutschland laut GKV um 2 Milliarden Euro. Es sei wahrscheinlich, dass es zu einer Indikationsausweitung gekommen ist, so der Verband.

Im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern werden in Deutschland verhältnismäßig viele Herzoperationen durchgeführt.

"Plusminus" (NDR): Mittwoch, 2. Mai, 21.45 Uhr, im Ersten

Mehr Infos zur Sendung unter www.Plusminus.de

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel.: 040/4156-2304
Mail: i.bents@ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

Original-Content von: NDR / Das Erste, übermittelt durch news aktuell

(Weitere interessante News & Infos zum Thema "Gesundheit" können hier nachgelesen werden.)

(Ein Forum zum Thema "Gesundheit" gibt es hier.)

(Eine Foto-Galerie zum Thema "Gesundheit" ist hier zu sehen.)

(Videos zum Thema "Gesundheit" können hier geschaut werden.)

(Web-Links zum Thema "Gesundheit" kann hier gefolgt werden.)

KGSH / Krankenhausfinanzierung verständlich erklärt - Hauptfilm (Video 1/5)
(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 07.08.2014):

Zitat: "Die Zusammenhänge der Krankenhausfinanzierung sind hochkomplex. Die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (www.kgsh.de) erklärt anschaulich, wie die Krankenhausfinanzierung in Deutschland funktioniert und welche Probleme damit einhergehen.

Krankenhäuser haben eine hohe Verantwortung für die Patienten, müssen gleichzeitig aber auch ihre wirtschaftliche Existenz als Unternehmen sichern. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser - und damit die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung - ist jedoch gefährdet. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern!

Eine Allianz für Krankenhäuser kämpft in Schleswig-Holstein für eine faire und nachhaltige Krankenhausfinanzierung. Sie wird dabei von der Bevölkerung aktiv mit Unterschriften unterstützt (Online-Petition der "Schleswig-holsteinischen Allianz für Krankenhäuser": www.allianz.kgsh.de)."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/69086/3931605, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Zur Krankenhausfinanzierung:

Hamburg (ots) - Die Bundesländer ziehen sich immer mehr aus der Krankenhaus-Finanzierung zurück. Sie übernehmen nur noch knapp die Hälfte der Investitionskosten, für die sie laut Gesetz zuständig sind.

Diese Unterfinanzierung führt dazu, dass Krankenhäuser einen Teil der notwendigen Investitionen selbst zahlen müssen - und zwar aus den Mitteln der Krankenkassen, die eigentlich für die Behandlung von Patienten gedacht sind.

Das geben Krankenhausmanager in einer dem ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" vorliegenden qualitativen Studie an. Die Professoren Karl-Heinz Wehkamp (Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg) und Heinz Naegler (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) hatten für die Studie 60 Ärzte und Geschäftsführer in zwölf Bundesländern befragt.

Der Verband der Ersatzkassen errechnete für "Plusminus", dass im Jahr 2015 eine Investitionslücke von mehr als drei Milliarden Euro bestand. Aktuellere Daten, anhand derer sich die nicht gesetzeskonforme Verwendung von Geldern errechnen ließe, gibt es laut dem Verband der Ersatzkassen derzeit nicht.

Doch die Unterfinanzierung der Krankenhäuser durch die Bundesländer hält an und damit der Druck für zahlreiche Krankenhausmanager, Mittel anders einzusetzen als ursprünglich vorgesehen.

Ärzte geben in der Studie an, dass Manager von den Medizinern eine bestimmte Zahl an Operationen fordern. Damit besteht die Gefahr, dass in deutschen Krankenhäusern mehr Menschen operiert werden als medizinisch notwendig ist.

So verlangte 2010 im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Stellingen ein Geschäftsführer von seinen Ärzten 20 Herzkatheter-Eingriffe pro Tag. Sollten die nicht erfüllt werden, drohte er mit Gehaltsabzug.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft prüft in diesem Zusammenhang jetzt eine anonyme Anzeige. Das MVZ gibt an, die Anweisung sei nie umgesetzt und zurückgenommen worden.

Die bundesweit gestiegene Zahl der Herzoperationen ist grundsätzlich auffällig. Das bestätigt auch der GKV-Spitzenverband, die Vertretung der gesetzlichen Krankenkassen. Von 2010 bis 2016 stiegen die Kosten für Herzoperationen in Deutschland laut GKV um 2 Milliarden Euro. Es sei wahrscheinlich, dass es zu einer Indikationsausweitung gekommen ist, so der Verband.

Im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern werden in Deutschland verhältnismäßig viele Herzoperationen durchgeführt.

"Plusminus" (NDR): Mittwoch, 2. Mai, 21.45 Uhr, im Ersten

Mehr Infos zur Sendung unter www.Plusminus.de

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Iris Bents
Tel.: 040/4156-2304
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(Youtube-Video, Standard-YouTube-Lizenz, 07.08.2014):

Zitat: "Die Zusammenhänge der Krankenhausfinanzierung sind hochkomplex. Die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (www.kgsh.de) erklärt anschaulich, wie die Krankenhausfinanzierung in Deutschland funktioniert und welche Probleme damit einhergehen.

Krankenhäuser haben eine hohe Verantwortung für die Patienten, müssen gleichzeitig aber auch ihre wirtschaftliche Existenz als Unternehmen sichern. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser - und damit die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung - ist jedoch gefährdet. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern!

Eine Allianz für Krankenhäuser kämpft in Schleswig-Holstein für eine faire und nachhaltige Krankenhausfinanzierung. Sie wird dabei von der Bevölkerung aktiv mit Unterschriften unterstützt (Online-Petition der "Schleswig-holsteinischen Allianz für Krankenhäuser": www.allianz.kgsh.de)."




Artikel zitiert aus https://www.presseportal.de/pm/69086/3931605, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes ("eingebettes") Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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