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Anschlag auf ''Charlie Hebdo''

Datum: Donnerstag, der 08. Januar 2015 @ 17:09:53 Thema: Deutsche Politik Infos

Und nun der Anschlag auf "Charlie Hebdo", warum nur?
Uns Menschen ist vieles möglich, wir besitzen Hände zum Arbeiten und zum Streicheln, in unseren Hirnen können wir uns unserer Gefühle gewahr werden, wir können Erkanntes durchdenken und verstehen, unsere Gedanken austauschen und gemeinsam etwas unternehmen. Wir können verändernd wirken.
Warum aber gibt es Menschen wie den Faschist Breivik oder Radikalislamisten wie die Mörder beim Anschlag auf "Charlie Hebdo" die in Attentaten andere grausam niedermetzeln? Warum gibt es Menschen die befehlen Atombomben abzuwerfen, die mit Drohnen meinen zielgerichtet morden zu können und dabei auch das töten Unschuldiger in Kauf nehmen oder die das Foltern Gefangener anordnen und warum gibt es welche die es ausführen? Warum gibt es Hassprediger, die zum totalen Krieg aufrufen und warum gibt es Menschen die dem mit brutaler Gewalt folgen?
Das Weltbild sowohl das der Ausführenden als auch das der Schreibtischtäter und der Hassprediger wäre nach psychiatrischen Gutachten „verrückt“, von der Realität in ein Zerrbild. Para nous, nicht die Krankheit sondern die sich allgemein in immer größerem Umfang verbreitende, „verrückte“ Selbst- und Realitätswahrnehmung, kann auch als „neben dem Verstand“ übersetzt werden. Woher aber kommt diese Pseudowelt, in der solche Menschen offensichtlich leben?
Rudolf Lang heißt der Erzähler seiner Lebensgeschichte in Robert Merls Roman DER TOD IST MEIN BERUF, in dem der Autor der Psyche von unmittelbaren Mittätern am Holocaust nachspürt.
Merle schreibt zu seinem Roman selbst. “Rudolf Lang hat existiert. Er hieß in Wirklichkeit Rudolf Höß und war Lagerkommandant von Auschwitz.“ Zu des Unmenschen psychischen Wesenszügen stellt Merle fest, man möge „sich nicht täuschen: Rudolf Lang war kein Sadist. Der Sadismus wucherte in den Todeslagern, aber auf der unteren Ebene. Weiter oben“ sei „eine ganz andere psychische Ausrüstung vonnöten“ gewesen. Es habe „unter der Naziherrschaft Hunderte, Tausende Rudolf Langs gegeben, moralisch innerhalb der Immoralität, gewissenhaft ohne Gewissen.“ Und schließlich bemerkt Robert Merle zu solchen Tätern wie Lang/Höß, „alles, was Rudolf Lang“ getan habe, habe er „nicht aus Grausamkeit, sondern aus Treue zum Führer, aus Respekt vor dem Staat“ getan und das, „mit einem Wort, als Mann der Pflicht“ worin er „gerade ... ein Ungeheuer” gewesen sei.
Besonders während und nach Schreckenszeiten, wie der faschistischen in Deutschland, ist es notwendig, wachsam zu sein. So mahnte Bertold Brecht in seinem ARTURO UI, dessen AUFHALTSAMEN AUFSTIEG er im vom Gangstertum geplagten Chicago spielen lässt, vor solchen immer und überall unter entsprechenden Bedingungen auftauchenden Ungeheuern wie Adolf Hitler, der sich zum „Führer“ berufen glaubte: “Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert und handelt statt zu reden noch und noch. So was hätt einmal fast die Welt regiert! Die Völker wurden seiner Herr, jedoch, dass keiner uns zu früh da triumphiert. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!”
Werden wir Menschen je in der Lage sein, die Ursachen für solche Perversionen nicht nur zu erkennen, sondern sie auch endlich zu beseitigen?
Voltaire jedenfalls hatte den Glauben, dass wir Menschen schon von Natur aus genügend ausgerüstet sind, unsere Wirklichkeit zu verändern, sie zu vervollkommnen und sie letztlich in ihrer Schönheit zu erhalten, um so auch weiteren Menschengenerationen das Mensch-Sein zu ermöglichen.
Er schreibt in seinem PHILOSOPHISCHEN WÖRTERBUCH unter dem Stichwort „Gewissen“: … “Ein kleiner Wilder, der hungrig ist und dem sein Vater ein Stück von einem anderen Wilden zu essen gegeben hat, verlangt am nächsten Tage mehr davon, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass man seinen Mitmenschen nicht anders behandeln darf, als man selbst behandelt werden möchte. Automatisch und hemmungslos tut er genau das Gegenteil von dem, was diese ewige Wahrheit lehrt.“ Aber „die Natur“, so Voltaire weiter, „hat Vorsorge getroffen gegen diese abscheulichen Dinge; sie hat dem Menschen die Neigung zum Mitleid verliehen und die Fähigkeit, die Wahrheit zu begreifen.“ Diese seien „Gaben Gottes“ und “Grundlagen der menschlichen Gesellschaft.“ Eben darum komme „es, dass es immer nur wenige Menschenfresser gegeben“ habe, und so werde „das Leben unter zivilisierten Völkern einigermaßen erträglich. Die Väter und die Mütter“ ließen „ihren Kindern eine Erziehung angedeihen, die sie bald zu geselligen Menschen“ machen und durch die „sie ein Gewissen“ bekämen.
Lasst uns Mütter und Väter sein, wie der große französische Aufklärer Voltaire sie beschreibt! Wagen wir für unsere Kinder die Menschlichkeit!
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com


Und nun der Anschlag auf "Charlie Hebdo", warum nur?
Uns Menschen ist vieles möglich, wir besitzen Hände zum Arbeiten und zum Streicheln, in unseren Hirnen können wir uns unserer Gefühle gewahr werden, wir können Erkanntes durchdenken und verstehen, unsere Gedanken austauschen und gemeinsam etwas unternehmen. Wir können verändernd wirken.
Warum aber gibt es Menschen wie den Faschist Breivik oder Radikalislamisten wie die Mörder beim Anschlag auf "Charlie Hebdo" die in Attentaten andere grausam niedermetzeln? Warum gibt es Menschen die befehlen Atombomben abzuwerfen, die mit Drohnen meinen zielgerichtet morden zu können und dabei auch das töten Unschuldiger in Kauf nehmen oder die das Foltern Gefangener anordnen und warum gibt es welche die es ausführen? Warum gibt es Hassprediger, die zum totalen Krieg aufrufen und warum gibt es Menschen die dem mit brutaler Gewalt folgen?
Das Weltbild sowohl das der Ausführenden als auch das der Schreibtischtäter und der Hassprediger wäre nach psychiatrischen Gutachten „verrückt“, von der Realität in ein Zerrbild. Para nous, nicht die Krankheit sondern die sich allgemein in immer größerem Umfang verbreitende, „verrückte“ Selbst- und Realitätswahrnehmung, kann auch als „neben dem Verstand“ übersetzt werden. Woher aber kommt diese Pseudowelt, in der solche Menschen offensichtlich leben?
Rudolf Lang heißt der Erzähler seiner Lebensgeschichte in Robert Merls Roman DER TOD IST MEIN BERUF, in dem der Autor der Psyche von unmittelbaren Mittätern am Holocaust nachspürt.
Merle schreibt zu seinem Roman selbst. “Rudolf Lang hat existiert. Er hieß in Wirklichkeit Rudolf Höß und war Lagerkommandant von Auschwitz.“ Zu des Unmenschen psychischen Wesenszügen stellt Merle fest, man möge „sich nicht täuschen: Rudolf Lang war kein Sadist. Der Sadismus wucherte in den Todeslagern, aber auf der unteren Ebene. Weiter oben“ sei „eine ganz andere psychische Ausrüstung vonnöten“ gewesen. Es habe „unter der Naziherrschaft Hunderte, Tausende Rudolf Langs gegeben, moralisch innerhalb der Immoralität, gewissenhaft ohne Gewissen.“ Und schließlich bemerkt Robert Merle zu solchen Tätern wie Lang/Höß, „alles, was Rudolf Lang“ getan habe, habe er „nicht aus Grausamkeit, sondern aus Treue zum Führer, aus Respekt vor dem Staat“ getan und das, „mit einem Wort, als Mann der Pflicht“ worin er „gerade ... ein Ungeheuer” gewesen sei.
Besonders während und nach Schreckenszeiten, wie der faschistischen in Deutschland, ist es notwendig, wachsam zu sein. So mahnte Bertold Brecht in seinem ARTURO UI, dessen AUFHALTSAMEN AUFSTIEG er im vom Gangstertum geplagten Chicago spielen lässt, vor solchen immer und überall unter entsprechenden Bedingungen auftauchenden Ungeheuern wie Adolf Hitler, der sich zum „Führer“ berufen glaubte: “Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert und handelt statt zu reden noch und noch. So was hätt einmal fast die Welt regiert! Die Völker wurden seiner Herr, jedoch, dass keiner uns zu früh da triumphiert. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!”
Werden wir Menschen je in der Lage sein, die Ursachen für solche Perversionen nicht nur zu erkennen, sondern sie auch endlich zu beseitigen?
Voltaire jedenfalls hatte den Glauben, dass wir Menschen schon von Natur aus genügend ausgerüstet sind, unsere Wirklichkeit zu verändern, sie zu vervollkommnen und sie letztlich in ihrer Schönheit zu erhalten, um so auch weiteren Menschengenerationen das Mensch-Sein zu ermöglichen.
Er schreibt in seinem PHILOSOPHISCHEN WÖRTERBUCH unter dem Stichwort „Gewissen“: … “Ein kleiner Wilder, der hungrig ist und dem sein Vater ein Stück von einem anderen Wilden zu essen gegeben hat, verlangt am nächsten Tage mehr davon, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass man seinen Mitmenschen nicht anders behandeln darf, als man selbst behandelt werden möchte. Automatisch und hemmungslos tut er genau das Gegenteil von dem, was diese ewige Wahrheit lehrt.“ Aber „die Natur“, so Voltaire weiter, „hat Vorsorge getroffen gegen diese abscheulichen Dinge; sie hat dem Menschen die Neigung zum Mitleid verliehen und die Fähigkeit, die Wahrheit zu begreifen.“ Diese seien „Gaben Gottes“ und “Grundlagen der menschlichen Gesellschaft.“ Eben darum komme „es, dass es immer nur wenige Menschenfresser gegeben“ habe, und so werde „das Leben unter zivilisierten Völkern einigermaßen erträglich. Die Väter und die Mütter“ ließen „ihren Kindern eine Erziehung angedeihen, die sie bald zu geselligen Menschen“ machen und durch die „sie ein Gewissen“ bekämen.
Lasst uns Mütter und Väter sein, wie der große französische Aufklärer Voltaire sie beschreibt! Wagen wir für unsere Kinder die Menschlichkeit!
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com






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