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WAZ: Die Drohne - der Einwand, Drohnen entpersönlichten einen Krieg, ist wirklichkeitsfremd!

Datum: Samstag, der 05. Juli 2014 @ 00:23:30 Thema: Deutsche Politik Infos

Essen (ots) - Nie wieder Krieg.

Dieser Satz klingt nur apodiktisch, tatsächlich galt er noch nie absolut.

Sonst hätte Deutschland der Nato nie beitreten dürfen, denn ein Verteidigungsbündnis schließt ein Kriegsrisiko ein.

Richtig lautet dieser Satz also: Nie wieder ein Angriffskrieg. Der zweite Satz heißt: Krieg ist nicht die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln, sondern darf nur das allerletzte Mittel der Politik sein.

Die Politik, das heißt im deutschen Fall: der Bundestag. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee.

Erstes Ziel des deutschen Staates ist die Sicherheit seiner Bürger, erst recht derjenigen, die er in den Krieg schickt. Unsere Soldaten bestmöglich auszustatten, ist eine moralische Pflicht.

Darum brauchen sie bewaffnete Drohnen, denn diese schützen nicht nur die Soldaten am besten, sondern halten auch das Risiko für Unbeteiligte am kleinsten.

Die Gefahr von (Pardon für dieses schreckliche Wort) Kollateralschäden ist weitaus geringer als etwa bei Raketen, die mit höherer Feuerkraft Ziele ungenauer treffen.

Der Einwand, Drohnen entpersönlichten einen Krieg, ist wirklichkeitsfremd.

Ein Bomberpilot sieht weitaus weniger, wo er seine tödliche Last abwirft, als ein Soldat am Computer-Joystick, der sein Ziel auf dem Bildschirm nahe vor Augen hat. Deshalb sticht auch der Einwand nicht, Drohnen senkten die Hemmschwelle.

Manche Gegner von Drohnen hängen einer antiquierten Vorstellung vom Kampf Mann gegen Mann an, weil dies doch gerechter sei als eine Auseinandersetzung, die von technischer Überlegenheit entschieden werde.

Nur: Zuletzt war dieses Ideal im frühen Mittelalter real, danach nicht mehr. Die letzten Samurai wurden mit Maschinengewehren getötet, und die amerikanischen Eroberer traten den Indianern auch nicht mit Pfeil und Bogen gegenüber.

Man kann allein schon das Reden und Schreiben über diese Dinge ganz furchtbar finden, aber man kann auch grundsätzlich den Kopf in den Sand stecken und das dann für die unschuldigere, moralischere Haltung halten.

Sie ist es nicht. Es gibt Kriege, es gibt Regeln dafür, es gibt keine Unschuld. In Deutschland wird die Debatte verantwortungsvoll geführt. Es gibt keine Kriegstreiber.

Kommentar von Ulrich Reitz

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/55903/2773322/waz-die-drohne-kommentar-von-ulrich-reitz von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Essen (ots) - Nie wieder Krieg.

Dieser Satz klingt nur apodiktisch, tatsächlich galt er noch nie absolut.

Sonst hätte Deutschland der Nato nie beitreten dürfen, denn ein Verteidigungsbündnis schließt ein Kriegsrisiko ein.

Richtig lautet dieser Satz also: Nie wieder ein Angriffskrieg. Der zweite Satz heißt: Krieg ist nicht die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln, sondern darf nur das allerletzte Mittel der Politik sein.

Die Politik, das heißt im deutschen Fall: der Bundestag. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee.

Erstes Ziel des deutschen Staates ist die Sicherheit seiner Bürger, erst recht derjenigen, die er in den Krieg schickt. Unsere Soldaten bestmöglich auszustatten, ist eine moralische Pflicht.

Darum brauchen sie bewaffnete Drohnen, denn diese schützen nicht nur die Soldaten am besten, sondern halten auch das Risiko für Unbeteiligte am kleinsten.

Die Gefahr von (Pardon für dieses schreckliche Wort) Kollateralschäden ist weitaus geringer als etwa bei Raketen, die mit höherer Feuerkraft Ziele ungenauer treffen.

Der Einwand, Drohnen entpersönlichten einen Krieg, ist wirklichkeitsfremd.

Ein Bomberpilot sieht weitaus weniger, wo er seine tödliche Last abwirft, als ein Soldat am Computer-Joystick, der sein Ziel auf dem Bildschirm nahe vor Augen hat. Deshalb sticht auch der Einwand nicht, Drohnen senkten die Hemmschwelle.

Manche Gegner von Drohnen hängen einer antiquierten Vorstellung vom Kampf Mann gegen Mann an, weil dies doch gerechter sei als eine Auseinandersetzung, die von technischer Überlegenheit entschieden werde.

Nur: Zuletzt war dieses Ideal im frühen Mittelalter real, danach nicht mehr. Die letzten Samurai wurden mit Maschinengewehren getötet, und die amerikanischen Eroberer traten den Indianern auch nicht mit Pfeil und Bogen gegenüber.

Man kann allein schon das Reden und Schreiben über diese Dinge ganz furchtbar finden, aber man kann auch grundsätzlich den Kopf in den Sand stecken und das dann für die unschuldigere, moralischere Haltung halten.

Sie ist es nicht. Es gibt Kriege, es gibt Regeln dafür, es gibt keine Unschuld. In Deutschland wird die Debatte verantwortungsvoll geführt. Es gibt keine Kriegstreiber.

Kommentar von Ulrich Reitz

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/55903/2773322/waz-die-drohne-kommentar-von-ulrich-reitz von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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