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Personalengpässe bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG): Ein ernstes Warnsignal - es mangelt vor allem für die Straßenbahn an Fahrerinnen und Fahrern!

Datum: Sonntag, der 19. Juli 2015 @ 14:31:18 Thema: Deutsche Politik News

Berlin (ots) - Das kannten wir bisher eigentlich nur von der lange krisengeplagten S-Bahn.

Doch nun haben erstmals auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ganz offiziell den Betrieb von zwei Linien eingestellt, die sie laut Verkehrsvertrag eigentlich bedienen müssen.

Sicher: Es geht um zwei weniger stark genutzte Verbindungen in Hellersdorf und Köpenick, auf denen auch Züge anderer Linien fahren.

Keiner ist also vom öffentlichen Nahverkehr komplett abgeschnitten. Und der Betrieb wird auch "nur" an den Wochenenden eingestellt, nicht an den Arbeitstagen in der Woche.

Und dennoch sind die "veränderten Betriebszeiten", wie die BVG das ausgedünnte Angebot nennt, ein ernstes Warnsignal.

Denn dahinter stehen akute Personalsorgen. Es mangelt vor allem für die Straßenbahn an Fahrerinnen und Fahrern. Doch auch beim Bus soll die Personaldecke längst nicht mehr so breit sein wie noch vor Jahren.

Das hat Gründe: Einen Bus oder eine Straßenbahn durch Berlin zu lenken, ist ein Knochenjob.

Geprägt von wechselnden Diensten, vielen Wochenendeinsätzen und langfristigen Urlaubsabsprachen.

Hinzu kommt ein teils chaotischer Straßenverkehr, der von den Fahrern zu jeder Zeit allerhöchste Konzentration verlangt.

Jeder, der einmal erlebt hat, wie ein plötzlich aus einer Seitenstraße hervorpreschender Radler den Fahrer eines mit Fahrgästen voll besetzten Doppeldeckers zur Vollbremsung zwingt, ahnt die Verantwortung, die auf dem Mitarbeiter lastet.

Kein Wunder also, dass sich immer weniger junge Menschen diesen Stress antun wollen.

Das Durchschnittsalter der Tramfahrer liegt bei weit über 50 Jahren.

Noch kann sich die BVG über viele Jobinteressenten freuen. Eine vergleichsweise gute Bezahlung und vorbildliche Sozialstandards sorgen noch für Anziehungskraft.

Dennoch sollte BVG-Chefin Sigrid Nikutta das aktuelle Personalproblem ernst nehmen.

Gebraucht werden jetzt vor allem Ideen, wie die von Diensten und Stress geprägten Tätigkeiten im Unternehmen wieder attraktiver werden.

In einer weiter wachsenden Stadt setzt Berlin auf den Ausbau des Nahverkehrs.

Und dafür werden mehr und nicht weniger Fahrer gebraucht.

Kommentar von Thomas Fülling

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/53614/3074720, Autor siehe obiger Artikel.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - dem Politik News & Info Portal mit aktuellen News und Artikeln!



Berlin (ots) - Das kannten wir bisher eigentlich nur von der lange krisengeplagten S-Bahn.

Doch nun haben erstmals auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ganz offiziell den Betrieb von zwei Linien eingestellt, die sie laut Verkehrsvertrag eigentlich bedienen müssen.

Sicher: Es geht um zwei weniger stark genutzte Verbindungen in Hellersdorf und Köpenick, auf denen auch Züge anderer Linien fahren.

Keiner ist also vom öffentlichen Nahverkehr komplett abgeschnitten. Und der Betrieb wird auch "nur" an den Wochenenden eingestellt, nicht an den Arbeitstagen in der Woche.

Und dennoch sind die "veränderten Betriebszeiten", wie die BVG das ausgedünnte Angebot nennt, ein ernstes Warnsignal.

Denn dahinter stehen akute Personalsorgen. Es mangelt vor allem für die Straßenbahn an Fahrerinnen und Fahrern. Doch auch beim Bus soll die Personaldecke längst nicht mehr so breit sein wie noch vor Jahren.

Das hat Gründe: Einen Bus oder eine Straßenbahn durch Berlin zu lenken, ist ein Knochenjob.

Geprägt von wechselnden Diensten, vielen Wochenendeinsätzen und langfristigen Urlaubsabsprachen.

Hinzu kommt ein teils chaotischer Straßenverkehr, der von den Fahrern zu jeder Zeit allerhöchste Konzentration verlangt.

Jeder, der einmal erlebt hat, wie ein plötzlich aus einer Seitenstraße hervorpreschender Radler den Fahrer eines mit Fahrgästen voll besetzten Doppeldeckers zur Vollbremsung zwingt, ahnt die Verantwortung, die auf dem Mitarbeiter lastet.

Kein Wunder also, dass sich immer weniger junge Menschen diesen Stress antun wollen.

Das Durchschnittsalter der Tramfahrer liegt bei weit über 50 Jahren.

Noch kann sich die BVG über viele Jobinteressenten freuen. Eine vergleichsweise gute Bezahlung und vorbildliche Sozialstandards sorgen noch für Anziehungskraft.

Dennoch sollte BVG-Chefin Sigrid Nikutta das aktuelle Personalproblem ernst nehmen.

Gebraucht werden jetzt vor allem Ideen, wie die von Diensten und Stress geprägten Tätigkeiten im Unternehmen wieder attraktiver werden.

In einer weiter wachsenden Stadt setzt Berlin auf den Ausbau des Nahverkehrs.

Und dafür werden mehr und nicht weniger Fahrer gebraucht.

Kommentar von Thomas Fülling

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