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Hitler war weder das zwangsläufige Ergebnis noch ein bedauerlicher Unfall der deutschen Geschichte:
30. Januar 1933: Adolf Hitler wird Reichskanzler - 12 Jahre später liegt das »Dritte Reich« in Schutt und Asche!

Datum: Mittwoch, der 30. Januar 2019 @ 09:20:24 Thema: Deutsche Politik Infos

Am 30. Januar 1933 wurde der Parteivorsitzende der NSDAP Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt (siehe hierzu auch 01).

Der Historiker und Publizist Volker Ullrich beleuchtet in seiner zweibändigen Biografie "ADOLF HITLER Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939" (02)und "ADOLF HITLER Die Jahre des Untergangs 1939-1945" (03) auf fast zweitausend Seiten die Person Adolf Hitler und sein Wirken.

Diese neue Standard-Biographie zu Adolf Hitler ist in vorbildlicher Weise quellenbelegt und ermöglicht dem interessierten Leser so auch vertiefendes Nachlesen.

Ullrich schreibt detailliert und trotzdem spannend und gut lesbar, dem Leser werden so die Person Adolf Hitlers wie auch ihr politischer Aufstieg und Fall so verständlich wie es irgend geht.

Dem Autor dürfte die verständlichste Darstellung der verschiedenen - und zum Teil auch widersprüchlichen - Facetten der Persönlichkeit Hitlers (dem er auch "ein großes Wissen an rüstungstechnischen und kriegsgeschichtlichen Fakten" bescheinigt (03, Zitat S. 575), gelungen sein.

Hitler wird als politischer Akteur erklärt, der mit seinem rednerischen und seinem Organisationstalent, seinem Trickreichtum und seinen schauspielerischen Fähigkeiten einzelne Menschen wie auch Menschenmassen manipulieren, verführen und täuschen konnte. So wird die Persönlichkeit des "Führers" mit der deutschen Geschichte verbunden und diese durch seine Beweggründe und Ziele determiniert.

In schneller Folge führte die Außenpolitik Hitlers bis 1993 zu für zuvor kaum für möglich gehaltenen Ergebnissen:

1933 (Juli): Unterzeichnung des Konkordats zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan.
1935 (Januar): Der Erfolg bei der Saarabstimmung (mehr als neunzig Prozent der Saarbevölkerung bekannten sich zu Deutschland) führt zur Rückkehr des Saargebietes ins Deutsche Reich (04).
1935 (März): Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht (damit Bruch der militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrages).
1935 (Juni): Das deutsch-britische Flottenabkommen neutralisiert die "Stresafront" Großbritanniens, Frankreichs und Italiens gegen Deutschland.
1936 (März): Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland (damit Aufhebung diesbezüglicher Bestimmungen des Versailler Vertrages).
1938 (März): Österreich wird dem Deutschen Reich angegliedert, in einer Volksabstimmung hatten dem dann über 99 Prozent der Abstimmenden Österreicher nachträglich zugestimmt (05).
1938 (September): Das "Münchner Abkommen" verpflichtet die Tschechoslowakei zur Räumung aller sudetendeutschen Gebiete, diese werden in das Deutsch Reich eingegliedert.
1939 (März): Die Zerschlagung der Rest-Tschechei erfolgt, Böhmen und Mähren werden deutsches "Reichsprotektorat".
1939 (März): Das Memelland kehrt nach jahrelanger litauischer Verwaltung wieder ins Deutsch Reich zurück.

Besorgnisse, Kritik, Skepsis und Warnungen vor den jeweiligen Maßnahmen wurden von Hitler ignoriert, der Erfolg verlieh ihm dann zunehmend bei Anhängern wie auch im weit überwiegenden Teil der Bevölkerung den Nimbus von Unfehlbarkeit.

So schrieb Generalmajor Walther von Seydliz (späterer Mitbegründer des hitlerfeindlichen "Bundes Deutscher Offiziere" im Mai 1940: "Hitler wird ... sicherlich der größte Mensch seit 3 Jahrtausenden" (3, Zitat S. 575).

Die Zerschlagung der Rest-Tschechei und die die Eingliederung Böhmens und Mährens als deutsches "Reichsprotektorat" stellten jedoch einen eindeutigen Bruch des Münchner Abkommens dar und zeigten, dass Hitlers wiederholt abgegebenen Zusicherungen, er hätte keine weiteren territorialen Forderungen, unaufrichtig und somit substanzlos waren.

Dies führte zur Britisch-Französischen Garantieerklärung für die Unabhängigkeit Polens (06) - der deutsche Angriff auf Polen bedeutete dann im September 1939 zwingend den Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Der überraschend schnelle Sieg im "Westfeldzug" der deutschen Wehrmacht gegen Frankreich vom 10. Mai bis zum 25. Juni 1940 (siehe 07) hob das Ansehen Hitlers, der die Hauptoffensive durch die Ardennen durchgesetzt hatte, im Militär und in der Gesellschaft Deutschlands auf seinen absoluten Höhepunkt.

Mit dem Angriff auf die Sowjetunion (siehe 08 und 09) und der gescheiterten Schlacht von Moskau (09) begann dann endgültig der Anfang vom Ende des "Dritten Reiches" (11).

Neben dem weiteren Kriegsverlauf werden im zweiten Band der Biografie auch der Holocaust, der "Totale Krieg" (12) und die Volksgemeinschaft, der Widerstand des 20. Juli 1944 und Hitlers Platz in der Geschichte (als Bilanz) ausführlich behandelt.

Wenngleich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte auch vieles aus dieser Zeit bekannt wurde, gab und gibt es doch immer wieder neue Dokument-Funde wie beispielsweise die "Goebbels-Tagebücher", die von Ullrich soweit bekannt auch eingearbeitet wurden.

Der Diktator wird auch von Ullrich als Parvenü (Emporkömmling mit mangelhaften Umgangsformen) geschildert, seine engsten Mitarbeiter als Paladine (treue Gefolgsmänner).

Letztere sind zumeist kritiklose und gefügige Gefolgsleute wie beispielsweise der von seinen Kameraden als "Ja-Sager" bezeichnete Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), der deshalb im Offizierkorps den Spitznamen "Lakeitel" hatte (13).

Der Leser "stolpert" bei Ullrich aber auch immer wieder über überraschende Details.

Unterschiedlich zu Keitel berichtet Ullrich so zum Beispiel von Generaloberst Alfred Jodl, Chef des Wehrmachtführungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht (14).

Dieser hatte nach seinem Besuch der Heeresgruppe Süd Anfang Juli 1942 (während der deutschen Sommeroffensive) wegen Hitlers Wutausbruch infolge seiner Bestätigung der lokalen Sicht Hitler angebrüllt "er verstehe sich nicht als bloßer Überbringer von Befehlen" (03, Zitat S. 356).

Zusammenfassend erklärt Ullrich: «Hitler war weder das zwangsläufige Ergebnis einer deutschen Unheilsgeschichte noch ein bedauerlicher Unfall, der die Deutschen wie ein Naturereignis aus heiterem Himmel heimgesucht hatte» (3, Zitat S. 680).

Summa summarum ist Ullrichs Hitler-Biografie also eine zwar sehr umfangreiche, nichtsdestotrotz aber auch äußerst fundierte wie auch lesens- und empfehlenswerte Lektüre!

Am 30. Januar 1933 wurde der Parteivorsitzende der NSDAP Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt (siehe hierzu auch 01).

Der Historiker und Publizist Volker Ullrich beleuchtet in seiner zweibändigen Biografie "ADOLF HITLER Die Jahre des Aufstiegs 1889–1939" (02)und "ADOLF HITLER Die Jahre des Untergangs 1939-1945" (03) auf fast zweitausend Seiten die Person Adolf Hitler und sein Wirken.

Diese neue Standard-Biographie zu Adolf Hitler ist in vorbildlicher Weise quellenbelegt und ermöglicht dem interessierten Leser so auch vertiefendes Nachlesen.

Ullrich schreibt detailliert und trotzdem spannend und gut lesbar, dem Leser werden so die Person Adolf Hitlers wie auch ihr politischer Aufstieg und Fall so verständlich wie es irgend geht.

Dem Autor dürfte die verständlichste Darstellung der verschiedenen - und zum Teil auch widersprüchlichen - Facetten der Persönlichkeit Hitlers (dem er auch "ein großes Wissen an rüstungstechnischen und kriegsgeschichtlichen Fakten" bescheinigt (03, Zitat S. 575), gelungen sein.

Hitler wird als politischer Akteur erklärt, der mit seinem rednerischen und seinem Organisationstalent, seinem Trickreichtum und seinen schauspielerischen Fähigkeiten einzelne Menschen wie auch Menschenmassen manipulieren, verführen und täuschen konnte. So wird die Persönlichkeit des "Führers" mit der deutschen Geschichte verbunden und diese durch seine Beweggründe und Ziele determiniert.

In schneller Folge führte die Außenpolitik Hitlers bis 1993 zu für zuvor kaum für möglich gehaltenen Ergebnissen:

1933 (Juli): Unterzeichnung des Konkordats zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan.
1935 (Januar): Der Erfolg bei der Saarabstimmung (mehr als neunzig Prozent der Saarbevölkerung bekannten sich zu Deutschland) führt zur Rückkehr des Saargebietes ins Deutsche Reich (04).
1935 (März): Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht (damit Bruch der militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrages).
1935 (Juni): Das deutsch-britische Flottenabkommen neutralisiert die "Stresafront" Großbritanniens, Frankreichs und Italiens gegen Deutschland.
1936 (März): Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland (damit Aufhebung diesbezüglicher Bestimmungen des Versailler Vertrages).
1938 (März): Österreich wird dem Deutschen Reich angegliedert, in einer Volksabstimmung hatten dem dann über 99 Prozent der Abstimmenden Österreicher nachträglich zugestimmt (05).
1938 (September): Das "Münchner Abkommen" verpflichtet die Tschechoslowakei zur Räumung aller sudetendeutschen Gebiete, diese werden in das Deutsch Reich eingegliedert.
1939 (März): Die Zerschlagung der Rest-Tschechei erfolgt, Böhmen und Mähren werden deutsches "Reichsprotektorat".
1939 (März): Das Memelland kehrt nach jahrelanger litauischer Verwaltung wieder ins Deutsch Reich zurück.

Besorgnisse, Kritik, Skepsis und Warnungen vor den jeweiligen Maßnahmen wurden von Hitler ignoriert, der Erfolg verlieh ihm dann zunehmend bei Anhängern wie auch im weit überwiegenden Teil der Bevölkerung den Nimbus von Unfehlbarkeit.

So schrieb Generalmajor Walther von Seydliz (späterer Mitbegründer des hitlerfeindlichen "Bundes Deutscher Offiziere" im Mai 1940: "Hitler wird ... sicherlich der größte Mensch seit 3 Jahrtausenden" (3, Zitat S. 575).

Die Zerschlagung der Rest-Tschechei und die die Eingliederung Böhmens und Mährens als deutsches "Reichsprotektorat" stellten jedoch einen eindeutigen Bruch des Münchner Abkommens dar und zeigten, dass Hitlers wiederholt abgegebenen Zusicherungen, er hätte keine weiteren territorialen Forderungen, unaufrichtig und somit substanzlos waren.

Dies führte zur Britisch-Französischen Garantieerklärung für die Unabhängigkeit Polens (06) - der deutsche Angriff auf Polen bedeutete dann im September 1939 zwingend den Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Der überraschend schnelle Sieg im "Westfeldzug" der deutschen Wehrmacht gegen Frankreich vom 10. Mai bis zum 25. Juni 1940 (siehe 07) hob das Ansehen Hitlers, der die Hauptoffensive durch die Ardennen durchgesetzt hatte, im Militär und in der Gesellschaft Deutschlands auf seinen absoluten Höhepunkt.

Mit dem Angriff auf die Sowjetunion (siehe 08 und 09) und der gescheiterten Schlacht von Moskau (09) begann dann endgültig der Anfang vom Ende des "Dritten Reiches" (11).

Neben dem weiteren Kriegsverlauf werden im zweiten Band der Biografie auch der Holocaust, der "Totale Krieg" (12) und die Volksgemeinschaft, der Widerstand des 20. Juli 1944 und Hitlers Platz in der Geschichte (als Bilanz) ausführlich behandelt.

Wenngleich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte auch vieles aus dieser Zeit bekannt wurde, gab und gibt es doch immer wieder neue Dokument-Funde wie beispielsweise die "Goebbels-Tagebücher", die von Ullrich soweit bekannt auch eingearbeitet wurden.

Der Diktator wird auch von Ullrich als Parvenü (Emporkömmling mit mangelhaften Umgangsformen) geschildert, seine engsten Mitarbeiter als Paladine (treue Gefolgsmänner).

Letztere sind zumeist kritiklose und gefügige Gefolgsleute wie beispielsweise der von seinen Kameraden als "Ja-Sager" bezeichnete Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), der deshalb im Offizierkorps den Spitznamen "Lakeitel" hatte (13).

Der Leser "stolpert" bei Ullrich aber auch immer wieder über überraschende Details.

Unterschiedlich zu Keitel berichtet Ullrich so zum Beispiel von Generaloberst Alfred Jodl, Chef des Wehrmachtführungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht (14).

Dieser hatte nach seinem Besuch der Heeresgruppe Süd Anfang Juli 1942 (während der deutschen Sommeroffensive) wegen Hitlers Wutausbruch infolge seiner Bestätigung der lokalen Sicht Hitler angebrüllt "er verstehe sich nicht als bloßer Überbringer von Befehlen" (03, Zitat S. 356).

Zusammenfassend erklärt Ullrich: «Hitler war weder das zwangsläufige Ergebnis einer deutschen Unheilsgeschichte noch ein bedauerlicher Unfall, der die Deutschen wie ein Naturereignis aus heiterem Himmel heimgesucht hatte» (3, Zitat S. 680).

Summa summarum ist Ullrichs Hitler-Biografie also eine zwar sehr umfangreiche, nichtsdestotrotz aber auch äußerst fundierte wie auch lesens- und empfehlenswerte Lektüre!





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