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Die deutsche Geschichte erzählt als Geschichte von Aus- und Einwanderung:
Die Geschichte der Einwanderung nach Deutschland: Eine erstaunliche Erfolgsgeschichte - ein spannender aber unaufgeregter Beitrag zur Diskussion über die Migration!

Datum: Freitag, der 24. Mai 2019 @ 18:00:08 Thema: Deutsche Politik Infos

Der Historiker Jan Plamper erzählt die deutsche Geschichte seit 1945 in seinem neuen Buch "Das neue Wir / Warum Migration dazugehört: Eine andere Geschichte der Deutschen" als Geschichte von Aus- und Einwanderung (1).

Zu den Migranten zählen die Vertriebenen aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen, Ostbrandenburg und dem Sudetengebiet (2), die »Gastarbeiter« aus Italien und der Türkei, die DDR-»Vertragsarbeiter« aus Mosambik und Vietnam, die Aussiedler aus der Sowjetunion und all jene aus vielen Ländern der Welt, die aus politischen Gründen in Deutschland Asyl erhalten.

Das Buch beginnt mit der Geschichte der deutschen Auswanderer - den aktivsten Auswanderern der zwei größten Einwanderungsländer USA und Russland (bis zum Ersten Weltkrieg). Auch die Aufnahme dieser Einwanderer war von den Ängsten einheimischer Menschen begleitet.

Die Aufnahme und Integration von zwölf Millionen vertriebenen Deutschen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg war dann eine zuvor kaum vorstellbare Erfolgsgeschichte - auch wenn diese Flüchtlinge und Vertriebenen zunächst bei nicht wenigen Deutschen auf Ablehnung oder gar Hass stießen. Die Rede war von "Flüchtlingspack", schmutzig seien sie, faul und unehrlich.

14 Millionen Gastarbeiter vor allem aus Italien, Griechenland und der Türkei kamen zwischen 1955 und dem Anwerbestopp 1973 in den westlichen Teil Deutschlands, von ihnen kehrte dann aber die große Mehrheit (elf Millionen) wieder in ihr Herkunftsland zurück.

Auch in der DDR gab es ähnliche Arbeitskräftebewegungen - allerdings in weit geringerer Zahl und aus Ländern wie Vietnam, Mosambik, Angola und Kuba.

Auf Ablehnung trafen vielfach auch die Flüchtlinge der jüngeren Geschichte - wenngleich Plamper anhand von Studien belegt, dass noch Ende 2018 etwa 19 Prozent der deutschen Bevölkerung aktiv in der Flüchtlingshilfe engagiert waren.

Plamper verschweigt neben vielen Erfolgsgeschichten aber auch nicht Schattenseiten wie die Pogrome der 90er Jahre und Selbstmorde: 179 Asylbewerber haben sich allein bis 2014 aus Angst vor der Abschiebung das Leben genommen.

Im Buch kommen auch die Menschen selbst zu Wort, die neu Dazugekommenen und auch jene, die schon länger da sind. Der Autor prägt den etwas unglücklichen Begriff "Plusdeutsche" für das Viertel der Deutschen, die mehr sind als nur deutsch - nämlich auch türkisch, arabisch, russisch und jüdisch.

Kritisch aber unaufgeregt setzt sich der Autor mit migrantenfeindlichen Meinungen auseinander, so u.a. mit Thilo Sarrazin (Autor von "Deutschland schafft sich ab") sowie mit in der AfD vertretenen Meinungen und widerlegt derartige Auffassungen im Wesentlichen überzeugend.

Ausführlicher hätte er sich jedoch mit durchaus gegebenen Risiken bei der Aufnahme von Migranten aus Kriegsgebieten (Stichwort "Verrohung") oder anderen Kulturkreisen (Stichwörter "Stellung der Frau in der Gesellschaft" sowie "Antisemitismus") befassen sollen, deren Kenntnis und Berücksichtigung Voraussetzung einer erfolgreichen Integration sind.

Insgesamt hilft Plamper dem Leser aber, Migration zu verstehen und diese auch historisch korrekt einzuordnen. Nützlich ist hierfür die im Anhang des Buches befindliche ausführliche Zeitleiste zu den verschiedenen Migrationsbewegungen seit 1945, die eine Zusammenfassung in kompakter Form geben.

Mit seinem sehr lesenswerten Buch regt Plamper letztlich ein "Neues Wir" an - von Toleranz und Antirassismus (3) gekennzeichnet.

Der Historiker Jan Plamper erzählt die deutsche Geschichte seit 1945 in seinem neuen Buch "Das neue Wir / Warum Migration dazugehört: Eine andere Geschichte der Deutschen" als Geschichte von Aus- und Einwanderung (1).

Zu den Migranten zählen die Vertriebenen aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen, Ostbrandenburg und dem Sudetengebiet (2), die »Gastarbeiter« aus Italien und der Türkei, die DDR-»Vertragsarbeiter« aus Mosambik und Vietnam, die Aussiedler aus der Sowjetunion und all jene aus vielen Ländern der Welt, die aus politischen Gründen in Deutschland Asyl erhalten.

Das Buch beginnt mit der Geschichte der deutschen Auswanderer - den aktivsten Auswanderern der zwei größten Einwanderungsländer USA und Russland (bis zum Ersten Weltkrieg). Auch die Aufnahme dieser Einwanderer war von den Ängsten einheimischer Menschen begleitet.

Die Aufnahme und Integration von zwölf Millionen vertriebenen Deutschen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg war dann eine zuvor kaum vorstellbare Erfolgsgeschichte - auch wenn diese Flüchtlinge und Vertriebenen zunächst bei nicht wenigen Deutschen auf Ablehnung oder gar Hass stießen. Die Rede war von "Flüchtlingspack", schmutzig seien sie, faul und unehrlich.

14 Millionen Gastarbeiter vor allem aus Italien, Griechenland und der Türkei kamen zwischen 1955 und dem Anwerbestopp 1973 in den westlichen Teil Deutschlands, von ihnen kehrte dann aber die große Mehrheit (elf Millionen) wieder in ihr Herkunftsland zurück.

Auch in der DDR gab es ähnliche Arbeitskräftebewegungen - allerdings in weit geringerer Zahl und aus Ländern wie Vietnam, Mosambik, Angola und Kuba.

Auf Ablehnung trafen vielfach auch die Flüchtlinge der jüngeren Geschichte - wenngleich Plamper anhand von Studien belegt, dass noch Ende 2018 etwa 19 Prozent der deutschen Bevölkerung aktiv in der Flüchtlingshilfe engagiert waren.

Plamper verschweigt neben vielen Erfolgsgeschichten aber auch nicht Schattenseiten wie die Pogrome der 90er Jahre und Selbstmorde: 179 Asylbewerber haben sich allein bis 2014 aus Angst vor der Abschiebung das Leben genommen.

Im Buch kommen auch die Menschen selbst zu Wort, die neu Dazugekommenen und auch jene, die schon länger da sind. Der Autor prägt den etwas unglücklichen Begriff "Plusdeutsche" für das Viertel der Deutschen, die mehr sind als nur deutsch - nämlich auch türkisch, arabisch, russisch und jüdisch.

Kritisch aber unaufgeregt setzt sich der Autor mit migrantenfeindlichen Meinungen auseinander, so u.a. mit Thilo Sarrazin (Autor von "Deutschland schafft sich ab") sowie mit in der AfD vertretenen Meinungen und widerlegt derartige Auffassungen im Wesentlichen überzeugend.

Ausführlicher hätte er sich jedoch mit durchaus gegebenen Risiken bei der Aufnahme von Migranten aus Kriegsgebieten (Stichwort "Verrohung") oder anderen Kulturkreisen (Stichwörter "Stellung der Frau in der Gesellschaft" sowie "Antisemitismus") befassen sollen, deren Kenntnis und Berücksichtigung Voraussetzung einer erfolgreichen Integration sind.

Insgesamt hilft Plamper dem Leser aber, Migration zu verstehen und diese auch historisch korrekt einzuordnen. Nützlich ist hierfür die im Anhang des Buches befindliche ausführliche Zeitleiste zu den verschiedenen Migrationsbewegungen seit 1945, die eine Zusammenfassung in kompakter Form geben.

Mit seinem sehr lesenswerten Buch regt Plamper letztlich ein "Neues Wir" an - von Toleranz und Antirassismus (3) gekennzeichnet.





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