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Nein, höhere Werte spielen keine Rolle, aber es war ein Zusammenprall. Die Kreuzfahrer hatten in Jerusalem teils in Rage, teils systematisch alle Bewohner getötet, Muslime. Juden und in Jerusalem verbliebene Ostchristen. Die Anführer hatten vor der Erstürmung beschlossen, die ganze Stadt, alle Häuser, alle Wertsachen in ihren Besitz zu bringen.

Römische Kleriker übernahmen das orthodoxe Patriarchat, alle Ostkirchen mussten ihre Altäre in der Grabeskirche räumen. Toleranz war den römischen Christen so fern wie der Himmel. Nicht so dem Islam. Als Araber im 7. Jahrhundert Jerusalem eroberten, gehörte die Stadt zum byzantinischen Reich. Kalif Omar schonte die christliche Bevölkerung. Er soll sein erstes Gebet außerhalb der Grabeskirche verrichtet haben, wo sich nebenan die Omar-Moschee befindet. Er wolle nicht, dass die Grabeskirche eine heilige Stätte des Islam wird.

Die Kreuzfahrer haben die Felsenmoschee geplündert. Sie zeugt vom Kunstsinn und Pragmatismus der arabischen Eroberer. Sie beauftragen byzantinische Architekten und Bauleute und übernahmen die Strukturen der oströmischen Verwaltung und Geldwirtschaft. Ein Merkmal der islamisch-arabischen Kultur war ein Gewährenlassen gegenüber Juden und Christen. ("Völker des Buches", - Bibel). Sie durften ihre Religion ausüben, zahlten eine Sondersteuer und lebten in eigenen Vierteln. Die Muslime waren sich der gemeinsamen monotheistischen Tradition bewusst und sahen in Christus einen großen Propheten.

Die christlichen Chronisten nennen die Muslime fast durchweg Barbaren und Heiden -- eine Folge der Kreuzzugspropaganda (Hasspredigten) Die Muslime wurden als Gottesfeinde und Kirchenschänder dargestellt, als Nicht-Menschen. Nach dem Auftreten der Westchristen notiert seinerseits der arabische Chronist Usama: "Wer die Franken kennt, sieht in ihnen wilde Tiere." Obwohl der Fanatismus in einigen Glaubensrichtungen des Islam zunahm, blieb es bei der Toleranz gegenüber Juden und Christen. Das griechisch-orthodoxe Konstantinopel musste hinnehmen, dass die arabischen Herrscher auch andere Ostkirchen, wie die armenische, die jakobitische und die koptische Kirche tolerierten.

In der Kreuzzugspropaganda war behauptet worden, der Zugang zur Grabeskirche sei christlichen Pilgern verwehrt und das Grab sei besudelt worden. In Wahrheit lag die letzte Christenverfolgung unter dem Kalifen Hakim 90 Jahre zurück. (Gern zitiert in gewissen Islam-Videos)

Die Kreuzfahrer fanden die Grabeskirche unbeschädigt vor, als sie nach der Eroberung Jerusalems zum Gebet schritten. Auch die arabische Obrigkeit profitierte von den Abgaben christlicher Pilger. Die wiederum erwarben in Jerusalem auf einem speziellen Markt Körperteile, Blut, Milch (Maria), Nägel, Stoffreste, Holzpartikel etc, die mit Christus und sonstigem heiligen Personal zugeordnet wurden und verkauften sie zu hause mit Gewinn.

Die Grabeskirche lockte mit der angesehensten Reliquie, dem sogenannten Wahren Kreuz. Orthodoxe Kleriker gaben erst nach Androhung von Gewalt das Versteck preis. Das Holz wird im Kreuzfahrerstaat nicht nur als Gegenstand frommer Verehrung dienen, sondern auch als Waffe auf dem Schlachtfeld."">Vielen Dank für Ihre Hilfe bei der Steigerung der Benutzbarkeit dieses Indexes.


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